Coronavirus

Trump nach Entlassung: "Habt keine Angst vor Covid"

Bei seiner Rückkehr aus dem Spital hat US-Präsident Donald Trump noch einmal betont, dass man keine Angst vor dem Virus haben solle.

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Donald Trump
Donald Trump
JIM WATSON / AFP / picturedesk.com

US-Präsident Donald Trump hat seine Botschaft an die Amerikaner bekräftigt, sie müssten sich vor dem Coronavirus nicht fürchten. "Lasst es nicht Euer Leben beherrschen. Habt keine Angst davor", sagte der an Covid-19 erkrankte Republikaner in einem am Montagabend (Ortszeit) auf dem Balkon des Weißen Hauses aufgenommenen Video. "Geht raus, seid vorsichtig."

Trump war kurz zuvor nach einem dreitägigen Krankenhausaufenthalt ins Weiß Haus zurückgekehrt. "Es ging mir nicht so gut", sagte er zu seiner Erkrankung. "Aber vor zwei Tagen fühlte ich mich wieder großartig, besser als ich mich seit langem gefühlt habe." Er wiederholte seine Worte aus einer vorherigen Twitter-Nachricht, wonach er sich besser fühle als vor 20 Jahren.

"Die Impfungen kommen jeden Moment."

Trump war im Walter-Reed-Militärkrankenhaus unter anderem mit einem noch experimentellen Antikörper-Medikament und Steroiden behandelt worden. "Wir haben die beste medizinische Ausrüstung, wir haben die besten Arzneien – alle vor kurzem entwickelt", sagte Trump. "Die Impfungen kommen jeden Moment." Die Gesundheitsexperten seiner Regierung rechnen indes damit, dass die Impfstoffe erst zur Mitte kommenden Jahres weit verbreitet sein werden.

Seine Aussagen werden stark kritisiert. Gegenüber der "New York Times" sagt Harald Schmidt, Professor an der Universität von Pennsylvania: "Ich ringe nach Worten, das ist verrückt. Es ist völlig unverantwortlich." Dr. William Schaffner, Arzt an der Ärzteschule Vanderbilt, bezeichnet die Nachricht des Präsidenten als «gefährlich». Schaffner: "Seine Aussage wird zu mehr beiläufigem Verhalten führen, was zu mehr Übertragungen und somit mehr Todesfällen führen wird."

Der Arzt Eugene Gu antwortete direkt auf Trumps Twitter-Video. Er schreibt: "Nicht jeder Amerikaner hat Zugang zu den besten Ärzten des Landes. Es ist mehr als unverantwortlich, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten seine einzige Erfahrung mit Covid-19 nutzt und diese auf Millionen von Menschen, die leiden, hochrechnet."

Trump verteidigt seine Verhaltensweise

Auch die Demokraten sind erzürnt über die Trump-Message. Der Senator Chris Murphy schreibt: "Habt keine Angst› sagt der Kerl mit einem Team von einem Dutzend Ärzten, Zugang zu experimentellen Medikamenten, die kein anderer bekommt, einer Krankenhaus-Suite mit vier Zimmern, der in einem Haus lebt mit Spitzenärzten, die 24 Stunden am Tag vor Ort sind."

Präsidentschaftskandidat Biden rief den Präsidenten auf, sich an die Familien der rund 200.000 Corona-Toten zu wenden. Er hätte gehofft, dass Trump nachdem was er durchgemacht hat, dem amerikanischen Volk die richtige Lektion erteilt.

Trump, der in der Öffentlichkeit bislang oft keine Maske trug und auch deshalb eines leichtfertigen Umgangs mit der Pandemie beschuldigt wurde, verteidigte seine Verhaltensweise. Er habe draußen sein und führen müssen, sagte der Präsident in dem am Montagabend (Ortszeit) bei Twitter veröffentlichten Video. "Ich wusste, dass das mit Gefahr verbunden ist, aber ich musste das tun."

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    Das Weiße Haus veröffentlicht ein offizielles Foto des Präsidenten: Donald Trump bei der Arbeit im Walter-Reed-Spital.
    Das Weiße Haus veröffentlicht ein offizielles Foto des Präsidenten: Donald Trump bei der Arbeit im Walter-Reed-Spital.
    Reuters
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      privat, iStock