Wirtschaft
Trübe Prognose: Wifo geht von Wirtschaftsabschwung aus
Die Frühindikatoren zeichnen kein gutes Bild für Österreichs Wirtschaft: Es geht bergab mit der Wirtschaftsleistung.
Nachdem Österreichs Wirtschaftsleistung bereits seit Mai 2022 stagnierte, ist nun ein Rückgang in den Konjunkturzahlen zu beobachten. Die Ergebnisse des Wifo-Konjunkturtests vom Juli zeigen eine erneute Verschlechterung der unternehmerischen Konjunktureischätzungen. Die Lagebeurteilung fiel abermals skeptischer aus als im Vormonat.
Nachfrage-Mangel
Wie das Wifo in einer Medienaussendung mitteilt, ist die Wirtschaftsaktivität im zweiten Quartal 2023 zurückgegangen. Die Vorlaufindikatoren gehen von einem bereits niedrigen Niveau weiter zurück. Das Schrumpfen der Wirtschaft dürfte daher anhalten. Nicht nur die kurzfristigen, sondern auch die mittelfristigen Aussichten sind trüb: Das Wifo rechnet mit einem "erheblichen Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit", was den Export spürbar belasten wird.
"Der Mangel an Nachfrage ist mittlerweile das wichtigste Produktionshindernis", sagt der Autor des aktuellen Wifo-Konjunkturberichtes, Christian Glocker. Insbesondere in verschiedenen Dienstleistungsbereichen, im Bauwesen und der Industrie ist ein Rückgang zu beobachten. Für das dritte Quartal wird ein erneuter BIP-Rückgang erwartet.
Kräftiger Preisauftrieb
Zwar hat sich der Preisauftrieb zuletzt abgeschwächt, er bleibt insgesamt aber dennoch kräftig: Im Juni lagen die Verbraucherpreise um acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Eine Schnellschätzung des Verbraucherpreisindex (VPI) geht von sieben Prozent Inflationsrate für Juli aus.
Die Wirtschaftsflaute ist mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt sichtbar: Zuletzt stieg sie wieder an, während die Zahl der offenen Stellen abnahm und der Beschäftigungsaufbau weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Ende Juli 2023 waren um rund 15.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr, das ist ein Plus von rund sechs Prozent. Damit liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 5,9 Prozent.