Österreich
Trotz Lehre: Samir (23) soll abgeschoben werden
Der 23-jährige Iraker Samir, der erfolgreich eine Lehre in einem Hotel in Afiesl (Bez. Rohrbach) absolviert, soll abgeschoben werden.
Für Unverständnis sorgt ein negativer Asylbescheid, den ein 23-jähriger Iraker erhielt. Samir lebt seit zwei Jahren in Österreich, seit Jänner absolviert er eine Lehre als Gastronomiefachmann im Bergergut in Afiesl.
Obwohl er laut seiner Lehrerin Eva Maria Pürmayr zu den besten Lehrlingen zählt, die je im Haus ausgebildet wurden, soll er jetzt wegen mangelnder Integration und Deutschkenntnisse abgeschoben werden.
"Das kann man mit besten Wissen und Gewissen widerlegen", sagt Pürmayr gegenüber dem ORF. Ganz im Gegenteil, man habe hier ein bestes Beispiel für Integration. "Wir haben mit Samir wirklich einen Volltreffer gemacht. Er hat alle unsere Erwartungen übertroffen." Es sei auch für das Unternehmen eine große Herausforderung, wenn man innerhalb kürzester Zeit so einen wertvollen Mitarbeiter verliert.
Mit Hilfe seines Arbeitgebers und einer Wiener Migrationsstelle hat Samir nun Berufung gegen den negativen Asylbescheid eingelegt, arbeitet derzeit wieder im Hotel.
Auch die Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ, Doris Hummer, kündigte Unterstützung bei der Berufung gegen den Asylbescheid an.
Landesrat Rudi Anschober (Grüne) forderte eine Gesetzesänderung: Integrationsbemühungen sollen bei der Asylentscheidung verpflichtend berücksichtigt werden.
(rs)