Coronavirus

Trotz Impfung: Experten mit schrecklicher Prognose

Die Mehrheit der Experten ist mittlerweile fest davon überzeugt, dass das Coronavirus Sars-CoV-2 weiter bestehen bleibt – Impfung hin oder her.

André Wilding
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Virologen erforschen das Coronavirus.
Virologen erforschen das Coronavirus.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Selbst wenn einmal der Großteil der Weltbevölkerung gegen das Coronavirus geimpft sein sollte, wird das Virus weiter in Umlauf sein. Davon geht zumindest inzwischen die Mehrheit der Experten aus. Laut Fachmänner wird es daher umso wichtiger sein, den Erreger zu überwachen – und zwar dauerhaft, um etwa Ausbreitungswellen früh zu bemerken oder Impfstoffe anpassen zu können.

Isabella Eckerle, Leiterin der Forschungsgruppe Emerging Viruses an der Universität Genf, erklärte, dass eine internationale Struktur nötig sei, da es sich um ein globales Problem handelt. "Besonders jene Regionen, in denen der Zugang zu Impfstoffen limitiert ist und die noch lange auf eine Durchimpfung der Bevölkerung warten müssen und in denen gleichzeitig weitgehend unkontrollierte Viruszirkulation stattfindet, stellen Risikogebiete für neue Varianten dar", wird Eckerle in mehreren Nachrichtenagenturen zitiert.

Überwachung auch bei Tieren

Laut Eckerle müssten in die Überwachung auch Nutz- und Wildtierpopulationen eingeschlossen werden. Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, denkt dabei etwa an das Influenza-Überwachungssystem für die jährlichen Grippewellen. "Hier besteht seit Jahren ein globales Netzwerk, das Influenzaviren sammelt und Inzidenzen misst", so Neher gegenüber der dpa. Für die Zusammensetzung des Grippe-Impfstoffs gibt es hier alle sechs Monate eine Empfehlung.

Annelies Wilder-Smith, Professorin für neu auftretende Infektionskrankheiten an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, merkt dazu an, dass die derzeit verfügbaren Impfstoffe gegen Corona-Varianten wie Alpha und Delta in Bezug auf Ansteckungen etwas weniger wirksam sind. Gegen sehr schwere Verläufe würden die Impfstoffe  aber weiterhin sehr gut schützen, heißt es in dem Bericht der Nachrichtenagentur weiter.

"Menschen rasch impfen"

"Da die Senkung der Sterblichkeitsrate das wichtigste Ziel der öffentlichen Gesundheit in der derzeitigen Phase der Pandemie ist, sollte der Schwerpunkt weiterhin darauf liegen, einen größeren Anteil der Bevölkerung rasch zu impfen, anstatt Auffrischungsdosen bereitzustellen", so Wilder-Smith. Um die Entwicklung von bedenklichen Varianten zu reduzieren, sei eine rasche Durchimpfung der Menschen noch immer die beste Strategie.

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