Ukraine

Trotz Einigung – Putin-Raketen beschießen Odessa-Hafen

Laut ukrainischen Angaben haben russische Raketen den Hafen von Odessa getroffen – Das nur einen Tag nachdem die Wiederaufnahme der Getreide-Ausfuhr.

Nicolas Kubrak
Nur einen Tag nach dem Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine wurde der Hafen von Odessa beschossen.
Nur einen Tag nach dem Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine wurde der Hafen von Odessa beschossen.
Screenshot Twitter

Bereits einen Tag nach der Einigung auf eine Wiederaufnahme der blockierten Getreide-Lieferungen ist der für die Ausfuhr wichtige ukrainische Hafen von Odessa nach ukrainischen Angaben von russischen Raketen getroffen worden. "Der Feind hat den Hafen von Odessa mit Kalibr-Marschflugkörpern angegriffen. Zwei Raketen trafen die Infrastruktur des Hafens", erklärte Serhij Bratschuk, ein Vertreter der Region Odessa, in Online-Netzwerken am Samstag.

Zwei weitere Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, fügte Bratschuk hinzu. Damit habe Russlands Präsident Wladimir Putin der UNO und der Türkei "ins Gesicht gespuckt", hieß es von ukrainischer Seite. Die UNO und die Türkei hatten zwischen Kiew und Moskau vermittelt.

"Wladimir Putin hat der UNO und der Türkei ins Gesicht gespuckt!"

Abkommen: Keine Schiffe dürfen angegriffen werden

Erst am Freitag hatten beide Seiten in Istanbul ein Abkommen unterzeichnet, das abgesicherte Transitrouten im Schwarzen Meer für die Getreidelieferungen vorsieht. Die in wochenlangen Verhandlungen erreichten Regelungen sehen Korridore für die Getreideexporte aus drei ukrainischen Häfen im Raum Odessa vor. Die Kriegsparteien sagten zu, keine Schiffe auf diesen Routen anzugreifen. Russlands staatseigene Nachrichtenagentur Tass hatte am Freitag gemeldet, dass drei ukrainische Häfen - darunter Odessa - wieder geöffnet werden sollten.

Die Regelungen sollten unter anderem die Ausfuhr der geschätzten 20 bis 25 Millionen Tonnen Weizen ermöglichen, die durch den Krieg in ukrainischen Silos feststecken. Russland und die Ukraine gehören zu den weltweit größten Getreideproduzenten. Vor Beginn der russischen Invasion lieferten sie zusammen etwa 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens.

"Feige Raketenangriffe"

UNO-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Beschuss: Am Freitag hätten sich alle Parteien auf globaler Ebene klar verpflichtet, den sicheren Export ukrainischen Getreides zu gewährleisten, teilte Guterres mit. "Die vollständige Umsetzung durch die Russische Föderation, die Ukraine und die Türkei ist zwingend erforderlich", sagte er. In seinem Beisein war das Abkommen am Freitag unterzeichnet worden.

Von "feigen Raketenangriffen" sprach Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock. Diese würden zeigen, dass "die Unterschrift der russischen Führung derzeit wenig zählt", sagte Baerbock am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Millionen von Menschen weltweit, die Russland mit seinem "Kornkrieg" hart treffe, hofften darauf, dass sich Russland an die eigenen Zusagen halte und den Transport des Getreides über das Schwarze Meer ermögliche. "Der Angriff zeigt uns aber auch, dass wir weiter mit Hochdruck an Alternativen arbeiten müssen", fügte sie in Anspielung auf den Export ukrainischen Getreides etwa über Häfen in Rumänien hinzu.

Auch das Außenministerium in Wien äußerte sich ähnlich: "Solche Taktiken sind empörend und zeigen die weitere Missachtung Russlands der Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die unter Ernährungsunsicherheit leiden", hieß es in einer Aussendung.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    An der Unterhaltung teilnehmen