Sogar Jennifer Lopez

Trotz "Barbie": Frauen kämpfen weiterhin in Hollywood 

Frauen hinter der Kamera haben es schwer, Finanzierungshilfen zu erhalten. Selbst wenn dies gelingt, stoßen sie auf zahlreiche Hindernisse. 

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Trotz "Barbie": Frauen kämpfen weiterhin in Hollywood
Jennifer Lopez realisierte einen Musical-Film zu ihrem neuen Album, doch die Investoren sagten ab. Sie finanzierte den Film letztendlich. Wenn es dann im Fall Greta Gerwigs "Barbie" mit der Finanzierung klappt, reichts trotz Mega-Erfolg nicht für einen Oscar.
IMAGO/Everett Collection; IMAGO / Landmark Media

Jennifer Lopez' (54) geschätztes Vermögen beläuft sich auf 400 Millionen US-Dollar. Mit ihren Filmen hat sie rund eine Milliarde Dollar eingenommen. Doch als sie ihren Film "This Is Me... Now" produzieren wollte, machten die Geldgeber trotz ihres Erfolgs im letzten Moment einen Rückzieher, erzählt die Schauspielerin und Sängerin gegenüber "Hollywood Reporter". Die 54-Jährige musste das Projekt am Ende selbst finanzieren.

Trotz "Barbie": wenig Unterstützung für Filmemacherinnen

Für Frauen hinter der Kamera ist es in Hollywood schwierig, Projekte finanziert zu bekommen, schreibt "Indie Wire". Einerseits würden Studios davor zurückschrecken, Regisseurinnen anzuheuern. Andererseits würden sie Produzentinnen nicht annähernd so stark unterstützen wie ihre männlichen Kollegen. Das führe dazu, dass aufstrebende weibliche Talente stattdessen Indie-Projekte verfolgen, entweder über ihre eigenen Produktionsbanner oder durch Selbstfinanzierung.

Wenn es dann doch klappt, wie bei Greta Gerwigs "Barbie", bleibt in ihrem Fall die Nominierung für die Oscars aus. Die 40-Jährige berichtete gegenüber "Variety", dass Produktionsriese Warner Bros. ein "Risiko" darin sah, "eine Regisseurin und ein Frauen-Ding" zu unterstützen. Erst sei das Budget zu niedrig angesetzt gewesen, schließlich überzeugte Gerwig aber doch und erhielt 145 Millionen Dollar. "Barbie" spielte fast 1,5 Milliarden Dollar ein – mehr als das 100-fache.

Greta Gerwigs Film sorgt für viel Aufsehen.
Greta Gerwigs Film sorgt für viel Aufsehen.
IMAGO/Avalon.red

Auch für etablierte Filmemacherinnen ist es schwierig

Regisseurin Sofia Coppola (53) geht es ähnlich. Das Budget ihres Films "Priscilla" war mit 20 Millionen knapp, kurz vor Produktionsstart verlor sie zudem zwei Millionen Dollar, sagt sie gegenüber "The New York Times". Innerhalb 30 Tage habe sie den Film realisieren müssen. "Wenn es schon für mich als etablierte Regisseurin schwierig ist, sorge ich mich um Einsteigerinnen", sagte Coppola. Der Film brachte bisher rund 30 Millionen Dollar ein und läuft noch immer im Kino.

Vor "Priscilla" wurde Coppolas Apple TV+-Serie "The Custom of the Country" wegen Finanzierungsproblemen gestrichen. "Die Typen, die über die Gelder entscheiden, wollten keine Protagonistin, die nicht 'liebenswürdig' ist", erzählte sie in einem Interview mit der Zeitung.

Eine Szene aus dem Film "Priscilla" von Sofia Coppola: Priscilla (Cailee Spaeny) und Elvis presley (Jocob Elordi) am Tag ihrer Hochzeit.
Eine Szene aus dem Film "Priscilla" von Sofia Coppola: Priscilla (Cailee Spaeny) und Elvis presley (Jocob Elordi) am Tag ihrer Hochzeit.
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Der "männliche Blick" zählt

Schauspielerin und Regisseurin Heather Graham (54) kritisiert gegenüber "Indie Wire", dass "Filme nur durch Männer grünes Licht bekommen, durch Männer distribuiert, im Marketing von Männern vertreten und später von Männern kritisiert werden". Es sei ein System, in dem einer Frau von fast allen Männern bei jedem Schritt Steine in den Weg gelegt werden. Wenn eine Frau eine Geschichte nicht durch den männlichen Blick erzähle, sei es schwierig, da durchzukommen.

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