Österreich
Trinkwasser könnte empfindlich teurer werden
Heimische Trinkwasserversorger schlagen Alarm: Aufgrund der ungesunden Nitratbelastung könnte Wasser teurer werden.
Für Nitrat im Trinkwasser gibt es im österreichischen Gesetz sehr strenge Regeln. 50 Miligramm pro Liter dürfen es sein, nicht mehr. Aus gutem Grund: Nitrat soll auf lange Sicht gesundheitsschädlich sein, bei Schwangeren und dem ungeborenen Kind kann es Sauerstoffmangel auslösen.
Mehr Nitrat im Wasser
Da ist es alarmierend zu hören, dass immer mehr Grundwassermessstellen zu hohe Nitratwerte aufweisen. Vor allem in Deutschland ist das ein Problem.
Dort schätzen die Behörden, dass Trinkwasser, das aufwendig gefiltert werden muss, um bis zu 50 Prozent teurer werden könnte. Das sind 140 Euro pro Haushalt im Jahr.
Bauern sind schuld
Das Nitrat gelangt vor allem durch das Düngeverhalten der Landwirte in den Boden. Sie bringen zu viel Gülle und Mist auf den Feldern aus, Stickstoff bleibt als Nitrat im Boden.
In Österreich
Die Lage in Österreich ist vor allem im Osten Österreichs ähnlich. Auch hier, beispielsweise in Nickelsdorf, sind die Nitratwerte über dem gesetzlichen Grenzwert.
Um über 2 Millionen Euro hat der Trinkwasserversorger deshalb eine spezielle Filteranlage gebaut. Die Mehrkosten, so glauben die Experten, werden langfristig die Kunden zu spüren bekommen.
Weniger düngen
Eine Lösung wäre, weniger zu düngen. Im Umweltministerium wird derzeit an einem überarbeiteten "Aktionsprogramm Nitrat" gearbeitet. Bauern sollen nur noch gewisse Mengen zu gewissen Zeiten auf ihren Feldern ausbringen dürfen. Im Osten, wo die Situation ernster ist als im Westen, gibt es zusätzliche Auflagen.
Robert Fenz vom Umweltministerium sagt gegenüber "Ö1", dass in Österreich lediglich 10 Prozent der Trinkwasser-Messstellen nitratbelastet sind, im Vergleich zu 30 Prozent in Deutschland.
(csc)