Österreich
Trickbetrüger legten Dutzende Pfarrer herein
Mit einem perfiden Telefontrick nutze die rumänische Bande die Gütigkeit von mindestens 80 Priestern in Österreich aus: Jetzt wurden ihr Kopf geschnappt.
Großer Erfolg für Polizisten aus dem burgenländischen Bezirk Jennersdorf: Sie konnten den Betrug an 80 Pfarreien im gesamten Bundesgebiet klären!
Im Zeitraum von November 2011 bis zum Frühjahr 2013 hatte eine zehnköpfige Bande aus Rumänien mehreren römisch-katholischen Pfarreien im gesamten Bundesgebiet Geld herausgelockt. Der 35-jährige Bandenchef und seine Mitglieder agierten mit demselben Modus operandi auch in Deutschland.
Bereits im Herbst 2016 wurde gegen den rumänischen Bandenchef ein Haftbefehl in Deutschland ausgestellt. Immer wieder wurden Pfarreien angerufen und um Geld für die Überführung des Sarges, des tödlich verunglückten Sohnes oder Tochter aus Spanien oder Rumänien gebeten.
Opfer unter Zeitdruck gebracht
Mit dem Satz "Flugzeug startet in ein bis zwei Stunden" wurden die Pfarrer unter Zeitdruck gesetzt. Eine Komplizin führte ebenfalls Telefonate, wo sie in österreichischem Dialekt sprach, und mitleiderregend um Geld bat.
Die Summen wurden immer ins Ausland überwiesen und dort von den Tätern behoben. Polizisten aus Jennersdorf konnten, 80 Fälle in ganz Österreich klären, wobei von den Tätern mit 200 Pfarrern telefonisch Kontakt aufgenommen wurde. Von den 80 Pfarreien wurde ein Drittel tatsächlich geschädigt.
In Deutschland dürften sie ebenfalls ungefähr 80 Priester betrogen haben. Der Kopf der Bande ist in Deutschland in Haft. (red)