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Tribüne begrub Hunderte Stierkampf-Zuseher unter sich

Tragisches Unglück in Kolumbien: Bei einem Stierkampf stürzte eine Tribüne ein. Hunderte Menschen wurden verletzt, mehrere Zuseher starben. 

Nikolaus Pichler
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    Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen:
    Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen:
    SAMUEL ANTONIO GALINDO CAMPOS / AFP / picturedesk.com

    Es sollte ein ausgelassenes Fest werden, endete aber in einer Katastrophe: Beim Einsturz eines Teils der Tribünen einer Stierkampfarena in Kolumbien sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Etwa 300 Besucher seien verletzt worden, 30 von ihnen schwer, sagte der Gouverneur des Departments Tolima, Ricardo Orozco, am Sonntagabend (Ortszeit) im Rundfunk. Bei den Toten handle es sich um zwei Frauen, einen Mann und ein 14 Monate altes Kind.

    "Angesichts des Ausmaßes dessen, was auf den Videos zu sehen ist, hätte die Tragödie noch viel schlimmer ausgehen können", sagte er dem Sender RCN. Auf den Clips in sozialen Medien ist zu sehen, wie auf einer Seite der Arena der Stadt El Espinal, gut 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá, die mit hunderten Zuschauern besetzten Holztribünen einstürzen und dabei nach vorne in die Arena kippen. Die Ursache war zunächst unklar.

    800 Zuschauer saßen auf Unglücks-Tribüne

    Es geschah gegen Sonntagmittag, als gerade mehrere junge Männer den Stier umringt hatten und mit Fahnen und T-Shirts zu reizen versuchten. Auf dem eingestürzten Teil der Konstruktion saßen etwa 800 Zuschauer, sagte Orozco. Laut einem Bericht der Zeitung "El Tiempo" verbreitete nach dem Vorfall zudem ein aus der Arena geflüchteter Stier Panik in den Straßen der rund 75.000 Einwohner zählenden Stadt. Der Gouverneur rief die Bürgermeister in der Region auf, ähnliche Feste abzusagen.

    In El Espinal fand zum traditionellen Peter- und Paul-Fest eine "Corraleja" statt, eine für Kolumbien typische Stierkampfveranstaltung, bei der Reiter und wagemutige Läufer den Bullen auf dem sandigen Platz herausfordern. Das von Tierschützern kritisierte Spektakel hat Volksfestcharakter, nicht selten rennen auch Menschen aus dem Publikum in das Rund. Immer wieder gibt es dabei Verletzte.

    Ermittlungen angekündigt

    Die mehrstöckigen Arenen werden oftmals eigens für diese Veranstaltungen im Rahmen der Feste zu Ehren des lokalen Schutzpatrons aus Holz und Guadua, einer örtlichen Bambusart, gebaut. Ihren Ursprung haben die "Corralejas" in der spanischen Kolonialzeit, als auf großen Haciendas das Vieh zusammengetrieben wurde.

    Staatspräsident Iván Duque kündigte auf Twitter Ermittlungen an. Sein gewählter Nachfolger Gustavo Petro schrieb, er bitte die Lokalverwaltungen des Landes, keine Veranstaltungen mehr zu genehmigen, bei denen Menschen oder Tiere getötet würden. Er erinnerte zudem an eine ähnliche Tragödie: Im Jahr 1980 war in der Stierkampfarena in Sincelejo, der größten Kolumbiens, eine überfüllte Tribüne eingestürzt. Mindestens 300 Menschen starben.

    Bürgermeister verteidigt Tradition

    El Espinals Bürgermeister Juan Carlos Tamayo bedauerte das Unglück, verteidigte aber die Tradition der "Corraleja"-Feste in seiner Stadt. "Es gibt sie schon seit 141 Jahren, und immer wird diese Struktur benutzt", sagte er dem Sender Caracol Radio. Die Holztribünen würden von erfahrenen Zimmerern aufgebaut, die als "Palqueros" bekannt sind und das Handwerk von ihren Vätern erlernt hätten. Dass auch Kinder dem Spektakel beiwohnten, gehöre dazu: "Wie bei allen Festen geht es darum, dass das ganze Volk es genießen kann."

    Nach Informationen des Senders bereitet die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Bürgermeister und andere Beamte vor. Diese hätten nicht auf eine Anfrage von vergangener Woche an die örtlichen Verwaltungen reagiert, in der sie aufgefordert worden seien, über das Sicherheitskonzept und die Notfallpläne für Volksfeste in der Region Auskunft zu geben.

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      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS