Österreich

Triathletin brutal entführt, Fall kommt ins Fernsehen

Sie wurde angefahren, geschlagen und entkam nur knapp einer Vergewaltigung: Der Fall von Nathalie Birli wird nun verfilmt.

Christine Ziechert
Nathalie Birli wurde 2019 gekidnappt und in einem abgelegenen Haus gequält, nun kommt der Fall ins Fernsehen. 
Nathalie Birli wurde 2019 gekidnappt und in einem abgelegenen Haus gequält, nun kommt der Fall ins Fernsehen. 
Picturedesk/Gepa

Am 23. Juli 2019 war Nathalie Birli gegen 17 Uhr auf einem Schotterweg in der Nähe von Graz unterwegs gewesen. Ein roter Kastenwagen fuhr die damals 27-Jährige an, bei dem Sturz brach sie sich den linken Unterarm gebrochen. Ein Mann schlug sie mit einem Holzstock nieder und warf sie auf den Rücksitz.  "Dann muss ich eine Zeit lang bewusstlos gewesen sein", erklärte Birli damals in Interviews.

Als sie aus der Bewusstlosigkeit erwachte, war sie nackt an einen Sessel gefesselt. "Ich hab‘ gespürt, dass ich in einem abgelegenen Haus bin und mich dort sicher niemand finden wird", erinnerte sie sich. Der 33-Jährige verband ihr die Augen, flößte ihr Wein und Schnaps ein – mit einem Messer in der Hand.

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    Sabine Hertel (Fotomontage)

    Entführer tauchte sie im kalten Wasser unter

    Dann wollte der offenbar geistig verwirrte Mann, dass Birli in eine Badewanne mit kaltem Wasser steigt. Weil sie sich erst weigerte, tauchte sie der Steirer zweimal unter. "Wenn du nicht gehorchst, wird noch viel Schlimmeres passieren", drohte der 33-Jährige seinem Opfer.

    Danach setzten sich beide in die Badewanne, der Entführer küsste die Jung-Mama zwei- bis dreimal. Später wollte der Kidnapper die 27-Jährige vergewaltigen, bis er ihre Kaiserschnitt-Narbe entdeckte. Birli fand schließlich einen Weg, zu dem Entführer durchzudringen: "Mein Durchbruch war, als ich im Haus die vielen Orchideen gesehen habe", erzählte sie. Sie bewunderte die Pflanzen, und der 33-Jährige änderte plötzlich sein Verhalten.

    Sieben Stunden in der Gewalt des Entführers

    Er erzählte Birli von seinem Leben – die 27-Jährige nutzte die Chance und machte ihrem Kidnapper einen Vorschlag: Man könnte ja sagen, es war ein Unfall: "Und du lässt mich jetzt gehen." Der 33-Jährige ging auf den Handel ein und brachte Birli wieder zurück nach Hause. Insgesamt sieben Stunden lang war die gebürtige Niederösterreicherin in einem abgelegenen Haus in der Gewalt des Mannes: "Ich habe gedacht, ich muss sterben", erinnerte sich Birli, die mittlerweile verheiratet ist und Schöffmann heißt. 2020 wurde der Täter zu sieben Jahre Haft und Einweisung in eine Anstalt verurteilt.

    Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, wird der spektakuläre Fall nun unter dem Titel "No Way Out" von der Graf Filmproduktion für ORF und ARD verfilmt. Gedreht wird ab 24. August bis Ende Oktober in Graz und Umgebung. Für die Dreharbeiten sucht die Casting-Agentur "Extras" noch Frauen und Männer zwischen 17 und 60 Jahren als Komparsen sowie ein zwei bis drei Monate altes Baby.