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Tod in Spitälern – Ärzte können nicht mehr allen helfen
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sagt es knallhart: Triagen finden in den Spitälern bereits statt, es fallen Entscheidungen, wer überleben darf.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) schockte im Hauptausschuss des Nationalrats viele Zuhörer: Die Lockdown- und 2G-Maßnahmen zeigen demnach mittlerweile Wirkung mit einer fallenden 7-Tages-Inzidenz und steigenden Impfquoten, dennoch sei die Lage weiter dramatisch, besonders in den Spitälern. "Die Intensivstationen waren in der Pandemie noch nie so voll wie heute", so Mückstein, weit über 600 Corona-Patienten kämpfen dort um ihr Leben.
„"In manchen Fällen müsse zudem darüber entschieden werden, welcher Fall mehr Überlebenschancen habe"“
Mücksteins Prognose: Die Kapazitätslage werde sich weiter zuspitzen in den nächsten ein, zwei Wochen, insbesondere in Hinblick auf personelle Ressourcen. Dann der Hammer: Triagen finden in Österreichs Spitälern bereits nicht nur bei leichten Operationen, sondern auch bei Operationen für Krebspatienten statt. "In manchen Fällen müsse zudem darüber entschieden werden, welcher Fall mehr Überlebenschancen habe", heißt es in einer Aussendung der Parlamentsdirektion.
Im Fall der neuen Omikron-Variante gab es ein Update von Mückstein: Es blieb bisher bei einem nachgewiesenen Fall in Österreich, weitere Verdachtsfälle würden aktuelle untersucht. Unklar sei weiter noch, ob Omikron schwere Krankheitsverläufe verursache oder die Impfung wirke. Erste Experten würden sich aber dahingehend äußern, dass eine Booster-Impfung "sehr wahrscheinlich" Schutz gegen die neue Variante bieten werde, so der Gesundheitsminister.
Wackelt nun auch das Lockdown-Ende?
Wackelt deswegen das Lockdown-Ende nach dem 11. Dezember? Das hänge von der epideomologischen Situation ab, so Mückstein. Fix sei bisher nur ein verlängerter Lockdown für Ungeimpfte. Ob die Lockdown-Maßnahmen tatsächlich Wirkung zeigen würden, daran zweifelten Abgeordnete der NEOS und der FPÖ. NEOS-Abgeordneter Gerald Loacker ortete, dass die Regierung Maßnahmen zu knapp hintereinander setze, ohne deren Nutzen beurteilen zu können, statt konsequente Maßnahmen wie 2G auf einen längeren Zeitraum umzusetzen.