Klimaschutz
Treibhausgas-Emissionen so hoch wie vor der Pandemie
Klimaschädliche Gase müssen reduziert werden. In Österreich stieg der Ausstoß aber um elf Prozent an und liegt deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.
Im ersten Quartal dieses Jahres (Jänner-März) hat die EU laut Statistikbehörde Eurostat 1.029 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) und andere Treibhausgase ausgestoßen, also fast so viele klimaschädliche Gase wie im gleichen Zeitraum vor der Pandemie.
Im gleichen Quartal 2019 waren es 1.035 Million Tonnen CO2 und andere Treibhausgase wie Methan. Verglichen mit den ersten drei Monaten der Pandemie-Jahre 2020 und 2021 stiegen die Emissionen um sieben und sechs Prozent jeweils an.
Lesen Sie auch C02-Emissionen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau >>>
Der Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2, die maßgeblich zur Erderhitzung beitragen, war während der Hochphase der Pandemie gesunken, da die Wirtschaft vielerorts darnieder lag. Im letzten Quartal 2021 wurde erstmals das Vor-Corona-Niveau der Emissionen wieder überschritten.
Lesen Sie auch IPCC eindringliche Warnung vor "Folgen der Untätigkeit" >>>
Österreich verzeichnet Treibhausgasanstieg von elf Prozent
Grund für den weiteren Anstieg sei vor allem die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise, schrieb Eurostat am Dienstag. So sei der Ausstoß klimaschädlicher Gase im Vergleich zum ersten Quartal im vergangenen Jahr in allen Wirtschaftssektoren angestiegen, bei den Haushalten jedoch gleich geblieben.
Lesen Sie auch Hitze in Europa – 660.000 Hektar Land verbrannt >>>
Am stärksten sei der Ausstoß im Transport und in der Lagerung (plus 21 Prozent), im Bergbau (plus 15 Prozent) und im Bauwesen (plus 11 Prozent) angestiegen. Insgesamt waren Haushalte mit 24 Prozent für die meisten Emissionen verantwortlich, gefolgt von der Strom- und Gasversorgung mit 21 Prozent.
Lesen Sie auch Dürreschäden belaufen sich bereits auf 100-Millionen-€ >>>
Bei den Ländern vermerkten nur die Niederlande und Finnland einen Rückgang der CO2-Emissionen, von minus neun bzw. minus ein Prozent. In Österreich stieg der Ausstoß um elf Prozent an und liegt somit deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Am meisten Zuwachs verzeichneten Bulgarien (plus 38 Prozent), Malta (plus 21 Prozent) und Irland (plus 20 Prozent).
Bleibt noch viel zu tun. Die EU-Staaten haben sich zum Ziel gesetzt, klimaschädliche Gase bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren und bis 2050 gar keine mehr auszustoßen - außer, sie können gebunden werden.