Fussball

Transfer-Millionen für Austria? Ortlechner macht Ansage

Zum dritten Mal in Folge hat die Wiener Austria die Bundesliga-Lizenz nicht im ersten Anlauf erhalten. Am Freitag endet nun die Protest-Frist. 

Markus Weber
Manuel Ortlechner spricht über die begehrten Austria-Spieler.
Manuel Ortlechner spricht über die begehrten Austria-Spieler.
Gepa

Mit 64,4 Millionen Euro hat die Austria nach wie vor einen hohen Schuldenberg. Der Senat 5 der Bundesliga beanstandete das eingereichte Budget für die kommende Saison. Vor allem an einer Partnerschaft mit dem luxemburgischen Unternehmen Quattrex, das als Absicherung möglicher Ausfälle im Budget gedacht war. Auch die zu erwartenden Transfereinnahmen von kolportierten drei Millionen Euro sollen von der Liga so nicht hingenommen worden sein, die Spielgenehmigung für die kommende Saison wurde erstinstanzlich verwehrt

Ortlechner "sehr zuversichtlich"

Dies stieß den "Veilchen" besonders sauer auf. AG-Vorstand Gerhard Krisch sprach sogar über rechtliche Schritte gegen die Bundesliga, der Verein habe einen Reputationsschaden erlitten. Bis Freitagabend läuft die Protestrist, die "Veilchen" versuchen, im zweiten Anlauf die Lizenz für das kommende Jahr zu erhalten. Bereits am Montag könnte eine Entscheidung fallen, spätestens aber am Donnerstag. 

"Dass Gerhard Krisch hier nicht mit uns sitzt, um Fragen zu beantworten, werte ich positiv", lachte Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner in einer Medienrunde am Freitag. "Vielen Menschen ist der Verein sehr, sehr wichtig. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es dann in der nächsten Woche erledigt ist, wir uns mit der sportlichen Zukunft auseinandersetzen können", meinte Ortlechner. Sollte auch das Protestkomitee nicht zugunsten der "Veilchen" entscheiden, bliebe der Austria nur noch der Gang vors Ständig Neutrale Schiedsgericht. Davon will am Verteilerkreis aber niemand etwas wissen. 

"Wie die Mannschaft das wegsteckt, da muss ich ihr ein Riesenkompliment machen. Die Mannschaft hat so einen Spaß, miteinander zu kicken. Man kann sich nur glücklich schätzen, so eine Mannschaft zu haben", meinte Coach Michael Wimmer über die Stimmung im Team. Von einer Lizenz-Verunsicherung spüre man jedenfalls nichts. 

"Who-is-Who kommt zu uns"

Sollte die Lizenz in den nächsten Tagen erteilt werden, fällt vor allem auch Austrias Sportdirektor ein Stein vom Herzen. Der 43-Jährige kann dann endlich in die finale Phase der Kaderplanung gehen, denn Verträge von Leistungsträgern wie Kapitän Lukas Mühl, Manfred Fischer oder Marvin Martins laufen ebenso aus wie der Leihvertrag von Reinhold Ranftl. 

Im Gegenzug haben sich violette Talente ins Rampenlicht gespielt. "Mittlerweile kommt das Who-is-Who des europäischen 'Fußballs zu uns", so Ortlechner, erklärte, dass sich immer wieder Scouts von namhaften europäischen Vereinen ankündigen. "Dass wir eine hohe Durchlässigkeit von der Akademie haben, kommt gut an, auch außerhalb des Landes. Es muss auch eines unserer Businessmodelle werden – in der Regel siebenstellig. Auch wenn es uns gelingt, den einen oder anderen Jungen ab dem Sommer in einer anderen Liga zu sehen – es kommen ja wieder spannende Junge nach. Es gibt spannende Anfragen, aber ich kann da keine Auskunft geben", so Ortlechner vielsagend. Matthias Braunöder, Dominik Fitz oder der zuletzt besonders treffsichere Haris Tabakovic gelten als Abgangskandidaten.

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