Wirtschaft

Obwohl weniger rauchen, sind Trafiken im Plus

Heute Redaktion
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Josef Prirschl (WKÖ) und Hannes Hofer (MVG) stellen die Zahlen für 2018 vor.
Josef Prirschl (WKÖ) und Hannes Hofer (MVG) stellen die Zahlen für 2018 vor.
Bild: MVG

2018 war ein gutes Jahr für Österreichs Trafiken: Gestiegene Preise brachten auch bei weniger Rauchern gute Spannen. Das Modell soll beibehalten werden.

Zufrieden mit der Entwicklung des Tabakmarkts im Jahr 2018 zeigten sich Geschäftsführer der Monopolverwaltung GmbH (MVG) Hannes Hofer und Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Josef Prirschl.

Die Tabaksteuernovelle 2017 habe sich im Jahr 2018 positiv auf alle Zielbereiche ausgewirkt, so Hofer. Prirschl bestätigt: "2018 konnten wir Trafikanten eine höhere Handelsspanne und das Finanzministerium mehr Tabaksteuereinnahmen verzeichnen."

Preiserhöhung von Zigaretten funktioniert

Im Vorjahr kam es zu einer Preiserhöhung von durchschnittlich 29 Cent pro Zigarettenpackung. Der Preis setzt sich in Österreich aus 77% Steueranteil, 12% Handelsspanne für die Trafikanten und 11% Spanne für Großhandel und Industrie zusammen.

Durch die schrittweise steigenden Preise sämtlicher Marken konnte eine wirtschaftlich positive Entwicklung festgestellt werden. Laut Monopolverwaltung funktioniere die Preiserhöhung aber auch als Mengenregulativ: "Die Österreicher wurden animiert, ihre Rauchgewohnheiten zu überdenken bzw. den Tabakkonsum einzuschränken."

Umsatz bei Trafiken gestiegen

Im Vergleich zu 2017 lukrierten die Trafiken im Jahr 2018 um 16 Millionen Euro mehr Spannenerträge, das entspricht etwa 6.700 Euro pro Geschäft. Das bedeutet, das zum ersten Mal wieder ein tatsächlicher Gewinn verzeichnet wurde und die Verluste der letzten drei Jahre abgegolten werden können.

Österreicher rauchen weniger

2018 haben die Österreicher um 21 Millionen Packungen Zigaretten weniger geraucht. Trotz dieses Rückgangs sind die Einnahmen der Tabaksteuer stabil steigend. Insgesamt wurden von den Trafiken im Vorjahr 2,5 Milliarden Euro Steuern und Abgaben direkt abgeführt.

Ausblick auf 2019

Seit Jänner 2019 gilt die neue Altersgrenze von 18 (statt bisher 16) Jahren für den Kauf von Tabakwaren - "Heute" berichtete. Wegen der neuen Regelung mussten 5.000 Zigarettenautomaten mit einem System zur jugendschutzsicheren Altersabfrage aufgerüstet werden.

Die sogenannten "Tabakerhitzer" werden nach einem Parlament-Beschluss im vergangenen Dezember im Laufe des Jahres erhältlich sein. Bei dem neuartigen Produkt verdampft der Tabak, bis das Nikotin freigesetzt wird, es findet aber kein herkömmlicher Verbrennungsprozess wie bei einer gewöhnlichen Zigarette statt, der weitere Schadstoffe freisetzen würde.

Außerdem wird zur weiteren Absicherung der Trafikanten eine Fortschreibung des 2017 begonnenen Modells im Zuge der Tabaksteuernovelle angestrebt.

(rfr)