Coronavirus
Totimpfstoff kommt noch im Dezember nach Österreich
Vor fast einem Jahr begann in Österreich die Impfkampagne, seitdem wurden 15 Millionen Impfdosen verabreicht. Jetzt kommt der erste Totimpfstoff.
Seit Wochen wurde darüber spekuliert, jetzt ist es offiziell. Laut "Heute"-Infos rechnet der Bund nächste Woche mit der Zulassung des Totimpfstoffs vom US-Pharmakonzern Novavax. Dieser ist vor allem von zahlreichen Impf-Skeptikern herbeigesehnt worden. In der täglichen Videokonferenz des Covid-Krisenstabs wurden nun auch die Bundesländer darüber informiert.
Zwei Dosen notwendig
Der Novavax-Impfstoff ist bei Kühlschranktemperatur (zwei bis acht Grad Celsius) für 30 Tage haltbar. Die ersten Lieferungen nach Österreich sollten noch bis Ende des Jahres erfolgen. Verimpft werden soll das Vakzin von Novavax vorerst in Impfstraßen. Die Verteilung soll unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen stattfinden. Wie bei den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer, Moderna sowie AstraZeneca werden auch beim Totimpfstoff zwei Dosen, laut Europäischer Arzneimittelagentur (EMA) vermutlich im Abstand von 21 Tagen, für die volle Immunisierung notwendig sein. Der Abstand zwischen den beiden Stichen ist aber von der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) abhängig.
Experten empfehlen: Nicht warten, sofort impfen
Auch wenn der Novavax-Impfstoff demnächst auf den Markt kommt, raten Experten trotzdem dazu, sich sofort mit einem der bereits zugelassenen mRNA-Impfstoffen piksen zu lassen. Jeder Impfstoff, der noch nicht zugelassen ist, sei ein Unsicherheitsfaktor und nur ein Notfallprodukt für alle Personen, die sonst nicht zu erreichen seien. Außerdem dauere die Anpassung von Totimpfstoffen deutlich länger als von mRNA-Impfstoffen. Der Virologe Norbert Novotny appelliert deshalb: "Bitte nicht auf die Totimpfstoffe warten."
Was ist besser? Totimpfstoffe oder mRNA-Impfstoffe? Die Antwort auf diese Frage findest du HIER >>>
Totimpfstoffe
Totimpfstoffe - oder inaktivierte Impfstoffe - enthalten nur abgetötete Krankheitserreger oder auch nur Bestandteile der Erreger, die sich nicht mehr vermehren können. Sie werden vom Körper als fremd erkannt, worauf das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern beginnt, ohne dass die jeweilige Krankheit ausbricht.
Zu den Totimpfstoffen gehören Impfstoffe gegen Diphtherie, Hepatitis B, Kinderlähmung, Keuchhusten und Tetanus.
Lebendimpfstoffe
Lebendimpfstoffe enthalten geringe Mengen vermehrungsfähiger Krankheitserreger, die jedoch so abgeschwächt wurden, dass sie die Erkrankung selbst nicht auslösen. Eventuell mehr krankheitsähnliche Nebenwirkungen.
Zu den Lebendimpfstoffen gehören beispielsweise Impfstoffe gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken.