Coronavirus

Totimpfstoff in Österreich – so oft muss geimpft werden

Bald sollen die Corona-Totimpfstoffe Novavax und Valneva zugelassen werden. Virologe Norbert Nowotny sprach mit "Heute" über die Wirkung. 

Heute Redaktion
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Virologe Norbert Nowotny
Virologe Norbert Nowotny
Franz Neumayr / picturedesk.com

Große Hoffnungen werden in die Corona-Impfstoffe Novavax und Valneva gesetzt, die bald zugelassen werden sollen. Virologe Norbert Nowotny erklärt ihre Eigenart und Wirkung:

"Heute": In die Corona-Impfstoffe Novavax und Valneva werden große Hoffnungen gesetzt. Was macht sie so besonders?
Norbert Nowotny: Es gibt einen großen Unterschied zwischen Novavax und Valneva. Die österreichisch-französische Koproduktion Valneva ist ein klassischer Totimpfstoff. Dabei wird das ganze Corona-Virus in Zellkulturen vermehrt, chemisch abgetötet, gereinigt und mit einem Adjuvans, einem Wirkstoffverstärker, versehen. Das abgetötete Virus allein würde nicht zur erwünschten Immunreaktion führen. Vorteil ist, dass der Impfstoff keinerlei lebende Viren enthält. Nachteil ist, dass die zelluläre Immunität schwächer ausgeprägt ist.

Bei Novavax hingegen wird nur das entscheidende Spike-Protein des Virus - das sind die Stacheln, mit denen Corona an Körperzellen andockt – im Labor gentechnisch erzeugt. Dieses Spike-Protein, ein Eiweiß, wird dann mit Wirkverstärker verimpft. Auch hier ist kein genetisches Material des Virus enthalten.

Was ist der Unterscheid zum mRNA-Impfstoff von BioNTech oder Moderna?
Bei mRNA-Impfungen wird der genetische Bauplan für das Spike-Protein gespritzt. Unser Körper muss dann das Spike-Protein selber herstellen. Beim Protein-Impfstoff Novavax überspringe ich diesen Schritt und injiziere gleich das Spike-Protein. Der Rest ist gleich: Unser Immunsystem stürzt sich dann auf das Spike-Protein.

Wie oft muss man geimpft werden?
Da braucht man genauso eine zweimalige Impfung zur Grundimmunisierung und danach eine dritte. Die Frequenz der Impfung ist genauso wie bei den anderen Impfstoffen.

"Zwei Grundimpfungen und nach sechs Monaten ein dritter Stich."

Können Valneva und Novavax schnell an neue Virus-Varianten angepasst werden?
Ähnlich gut, sagen wir einmal.

Gibt es Daten, ob Kinder diese Impfungen vertragen?
Das ist schwer zu sagen. Die gängigen Impfstoffe wurden bereits über 7 Milliarden Mal verimpft. Hier gibt es ausreichend Daten. Novavax und Valneva stecken noch in den klinischen Studien, sie wurden erst mehrere Tausend Mal getestet.

Wirken die beiden Impfungen gut?
Erste Studien schauen gut aus, allerdings gibt es noch keine Studien mit der Delta-Variante.

Es ist also nicht erforscht, ob Valneva und Novavax gut gegen die Delta-Variante wirken?
Über die Wirkung der Impfstoffe bei Delta oder Omikron wissen wir noch so gut wie nichts. Die Impfstoffe wurden noch nicht angepasst. Es ist aber trotzdem  gut, dass es diese Art von Impfstoff gibt, die Auswahl wird größer. Viele Leute warten auf den Impfstoff, weil sie nicht wollen, dass sie einen kleinen genetischen Teil eines Virus injiziert kriegen. Es scheint auch keine Nebenwirkungen zu geben.

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