Die Hamas-Terroristen haben am Donnerstag vier Särge an Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben. Darin sollen sich die Leichen von vier im Gazastreifen verstorbenen Leichen befinden, darunter auch jene eines Kindes. Ein Foto zeigt die Särge vor einem Plakat mit einer Bildmontage vom israelischen Premier Benjamin Netanyahu, neben den Särgen sind Raketenteile aufgestellt.
Die Geiseln, die am 7. Oktober 2023 aus Israel entführt und seither im Gazastreifen festgehalten wurden, sollen laut Angaben der Hamas bei einem israelischen Luftschlag ums Leben gekommen sein. Bei den Toten, deren Überreste nun an die Angehörigen in Israel übergeben werden, handelt es sich um die Deutsch-Israelin Shiri Bibas, ihre beiden Söhne Kfir und Ariel, sowie den Journalisten Oded Lifshitz.
Im Gegenzug zum Empfang der Toten soll Israel alle lebenden Frauen und Minderjährigen freilassen, die seit Beginn des Kriegs festgenommen wurden. Sie sollen nicht am bewaffneten Kampf gegen Israel beteiligt gewesen sein. Dem israelischen Gesundheitsminister Uriel Busso zufolge sollen die übergebenen Leichen nun identifiziert werden. Außerdem soll die genaue Todesursache geklärt werden. Dies könnte einige Tage dauern, heißt es.
Auch Israels Botschafter in Österreich, David Roet, äußerte sich in einem Schreiben, das "Heute" vorliegt, zu der Übergabe der Leichen. "Das schreckliche Spektakel, das die Hamas heute Morgen veranstaltet hat, indem sie die sterblichen Überreste in einer grotesken Inszenierung zur Schau stellte, unterstreicht die Brutalität und Unmenschlichkeit dieser Terrororganisation", so der Botschafter.
"Der tragische Fall von Shiri Bibas und ihren beiden kleinen Söhnen Ariel (4) und Kfir (9 Monate alt bei der Entführung), die im Oktober in ihren Schlafanzügen aus ihrem Haus entführt wurden und des 83 Jahre alten Oded Lifshitz, ist eine erschreckende Erinnerung an die unsägliche Grausamkeit der Hamas", betont Roet.
Laut Plan soll Tal Shoham (39), die österreichische Geisel, die vor mehr als 500 Tagen von Hamas-Terroristen nach Gaza verschleppt wurde, am Samstag freikommen. Sein Name steht auf einer Liste von sechs Männern, die von den Hamas-Terroristen freigelassen werden. Shoham ist am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen entführt worden.
Gleichzeitig fielen zehn seiner Verwandten den Angreifern zum Opfer. Sie alle stammten aus dem Kibbuz Be'eri im Süden Israels (Shoham ist Doppelstaatsbürger), die Hamas-Schlächter verschleppten sie nach Gaza. Mit dabei auch seine Frau und die beiden Kinder. Im Zuge des ersten Geiseldeals sind die drei im November 2023 freigelassen worden.