Österreich

Tote Julia in NÖ: Zeugin könnte Wende bringen

Das Verfahren in dem Fall um Julia Kührer wird wieder aufgenommen. Am 24. Jänner findet eine nicht öffentliche Verhandlung statt.

Heute Redaktion
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Julia Kührer war 2006 in Pulkau im Weinviertel spurlos verschwunden.
Julia Kührer war 2006 in Pulkau im Weinviertel spurlos verschwunden.
Bild: Archiv

Knalleffekt im Fall der 2006 in Pulkau verschwundenen Schülerin Julia Kührer: Weitere Zeugen und ein neues Gutachten sorgen dafür, dass die Verhandlungen wiederaufgenommen werden.

Am 11. Oktober wurde über eine etwaige Wiederaufnahme im Mordfall Kührer beraten. Nun steht fest: Am 24. Jänner findet eine nicht öffentliche Verhandlung statt.

Denn: Aufgrund konkreter Hinweise konnte nun eine neue Zeugin ausgeforscht werden. Außerdem werden noch zwei weitere Zeugen vernommen.

Zu 20 Jahren Haft verurteilt

2006 war die Schülerin aus Pulkau im Weinviertel verschwunden, 2011 wurde die verbrannte Leiche im nahen Dietmannsdorf in einem Erdkeller auf dem Hof eines Videothekbesitzers, bei dem sich die Pulkauer Jugend getroffen hatte, gefunden.

Die Todesursache konnte nicht mehr eruiert werden. 2013 wurde der damals 51-Jährige wegen Mordes verurteilt. Die vom Landesgericht Korneuburg verhängte lebenslange Haftstrafe wurde - nach Berufung durch seinen damaligen Verteidiger Farid Rifaat - ein halbes Jahr später vom Oberlandesgericht Wien auf 20 Jahre herabgesetzt. Diese Strafe verbüßt der Verurteilte derzeit in der Justizanstalt Stein.

Neue Zeugin soll Wende bringen

Nun legte Anwalt Blaschitz ein Gutachten vor: "Es zeigt, dass sie an Drogen gestorben sein kann." Der Anwalt gegenüber heute.at: "Die neue Expertise widerlegt eindeutig die Meinung des Sachverständigen, dass Amphetamin in den sterblichen Überresten noch feststellbar sein müsste. Laut meinem Gutachter könnte Frau Kührer also sehr wohl an einer Amphetamin-Überdosis, sprich Speed-Cocktail, gestorben sein."

Außerdem erklärte er, dass es Zeugen gibt, die bislang noch nicht einvernommen wurden. Eine konkrete Zeugin soll bei der angeblich Drogen konsumierenden Clique dabei gewesen sein.

Sie würde eine Wende in den Fall bringen. Die Zeugin soll nämlich gehört haben, wie Kührers Ex-Freund nach dem Verschwinden der Schülerin gesagt hat, dass so etwas wie mit Julia nicht noch einmal passieren dürfe. (red)