Oberösterreich

Tote Ärztin aus OÖ – Spur führt Ermittler nach Bayern

Die Trauer um Lisa-Maria Kellermayr ist ungebrochen. Gleichzeitig führen die Spuren der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Fall nach Deutschland.

Michael Rauhofer-Redl
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Gedenkveranstaltung Lisa-Maria Kellermayr Linz
Gedenkveranstaltung Lisa-Maria Kellermayr Linz
FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

Nach wie vor herrscht riesige Bestürzung über den Tod jener Ärztin, die in den vergangenen Monaten vermehrt Anfeindungen aus dem Coronaleugner-Milieu ausgesetzt gewesen ist. Lisa-Maria Kellermayr wurde am vergangenen Freitag tot in ihrer Praxis aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft Wels bestätigte mittlerweile einen Suizid der 36-Jährigen – doch die Umstände, die dazu führten sind nicht restlos geklärt. Beobachter kritisieren die Polizei und staatlichen Behörden harsch. Die Medizinerin, so sind sich Kritiker einig, sei von den Institutionen im Stich gelassen worden.

Am Dienstag berichtete dann der "Focus", dass eine Ermittlungsspur nach Oberbayern führt. Es werde gebe ein Ermittlungsverfahren gegen eine männliche Person, vermeldet das Blatt unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft München II am Dienstagabend. Der Verdächtige steht im Verdacht, in Mails Folter- und Morddrohungen an Kellermayr gerichtet zu haben. Außerdem habe die Staatsanwaltschaft Wels auch bei der Staatsanwaltschaft Berlin einen Tatverdächtigen angezeigt, heißt es. Was diesem im Detail vorgeworfen wird, wird nicht näher ausgeführt.

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    In Wien gedachten mehrere Hundert Teilnehmer der verstorbenen Ärztin.
    In Wien gedachten mehrere Hundert Teilnehmer der verstorbenen Ärztin.
    "Heute"

    "Nicht nur ein bisschen Shitstorm"

    Kritik an den Behörden kommen nicht nur von Beobachtern. Auch Kellermayr selbst soll in ihren Abschiedsbriefen die heimischen Behörden kritisiert haben. Gegenüber dem deutschen TV-Sender WDR erklärte sie noch im Jänner, dass sie nicht glaube, dass das Gewaltpotenzial ausreichend erkannt werde. Das was ihr seitens der militanten Coronaleugner-Szene widerfahren sei, sei "nicht nur ein bisschen Shitstorm" gewesen.

    Die Anteilnahme in Österreich ist nach wie vor ungebrochen. Das wurde in den vergangenen Tagen mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Erst am Montag etwa fand vor dem Wiener Stephansdom eine Mahnwache für die verstorbene Ärztin statt. Mehrere Hundert Teilnehmer nahmen daran teil. Auch in anderen österreichischen Städten wurden Kerzen für Kellermayr entzündet.

    Suizidgedanken? Hol Dir Hilfe, es gibt sie.

    In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen - außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

    Wenn Du unter Selbstmord-Gedanken, oder Depressionen leidest, dann kontaktier bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 – täglich 0-24 Uhr!

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      privat, iStock