Tornado, Sturzfluten, Hagel: Mehrere Tote in Valencia

Die schweren Unwetter in Spanien mit heftigen Regenfällen und starken Winden und Überschwemmungen haben mehrere Menschen das Leben gekostet. "Wir können bestätigen, dass Tote gefunden wurden", sagte der Ministerpräsident der östlichen Autonomen Gemeinschaft Valencia, Carlos Mazón.

Aus Rücksicht auf die Angehörigen würden zunächst keine genauen Opferzahlen bekanntgegeben. Nach einem Bericht der Zeitung "El País" werden zudem in der südöstlichen Provinz Albacete sechs Menschen vermisst.

Starkregen, Hagel, Windböen

Medienberichten zufolge gelten die Unwetterwarnungen inzwischen für 10 der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften des Landes. Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte. Der Wetterdienst teilte auf X ein Video, das sogar einen Tornado zeigt.

Flüsse traten über die Ufer, vielerorts wurden Straßen, Häuser und Felder überschwemmt, Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. Betroffen waren insbesondere die bei Feriengästen beliebten und ans Mittelmeer grenzenden Regionen Andalusien, Murcia und Valencia - Videos zeigen, dass sich dramatische Szenen abgespielt haben.

"Vermeiden Sie unnötige Reisen"

"Ich verfolge mit Sorge die Berichte über vermisste Personen und die Schäden, die der Sturm in den letzten Stunden verursacht hat", erklärte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez im Onlinedienst X und appellierte an die Bevölkerung, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. "Seien Sie sehr vorsichtig und vermeiden Sie unnötige Reisen."

Wegen starker Regenfälle und Winde seien zwölf Flüge, die auf dem Flughafen Valencia hätten landen sollen, in andere spanische Städte umgeleitet worden, erklärte der spanische Flughafenbetreiber Aena. Weitere zehn abfliegende oder ankommende Flüge seien gestrichen worden.

Für Mittwoch sei der Schulunterricht sowie alle Sportveranstaltungen gestrichen, teilte das Rathaus von Valencia mit. Parks würden ebenfalls geschlossen bleiben.

Zugverkehr ausgesetzt

Der nationale Bahnbetreiber ADIF erklärte, aller Zugverkehr in der Region Valencia sei ausgesetzt, bis die Situation zur Normalität zurückgekehrt sei. Zudem seien Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Madrid und der Stadt Valencia bis mindestens 10 Uhr am Mittwoch gestrichen.

In Alora in der südlichen Region Andalusien retteten Einsatzkräfte indes zahlreiche Menschen, nachdem ein Fluss über die Ufer getreten war. In Andalusien entgleiste laut Regionalregierung auch ein Hochgeschwindigkeitszug mit 276 Passagieren, es gab jedoch keine Verletzten.

Wissenschaftler warnen, dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Stürme durch den Klimawandel verstärkt werden.