Burgenland
Tonnen an Munition – Polizei stoppt rollende Bombe
Bei einem Kontrollschwerpunkt im Burgenland konnten Polizisten gleich mehrere gefährliche Transporte und Busse aus dem Verkehr ziehen.
Zu Mariä Empfängnis, zwischen 8 und 22 Uhr, führte die Landesverkehrsabteilung Burgenland gemeinsam mit technischen Sachverständigen der Asfinag auf der A4, Einreise Nickelsdorf, knallharte Kontrollen von Lastern und Bussen durch.
Unter den 21 kontrollierten Lkw, Bussen und Kleintransportern wurden 137 Mängel bei den technischen Kontrollen festgestellt. Neun Kennzeichen wurden wegen mangelnder Verkehrs- und Betriebssicherheit abgenommen und acht schwerwiegende Übertretungen nach den Sozialvorschriften festgestellt. Zudem wurden elf Übertretungen betreffend Gefahrgut geahndet.
Insgesamt wurden 158 Anzeigen an die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See und 2 strafrechtliche Anzeigen wegen Fälschung eines Beweismittels an die Staatsanwaltschaft Eisenstadt erstattet.
Rollende Bombe gestoppt
Bei ihrem Einsatz konnten die Beamten auch eine rollende Bombe in Form einer riesigen Waffenlieferung stoppen. Ein Laster aus Estland fuhr offenbar auf dem Rückweg aus Italien direkt in die Kontrolle der burgenländischen Beamten. Die konnten kaum glauben, was sie im Frachtraum entdeckten.
Dort waren unzählige Munitionskisten gestapelt, darin Patronen für Schusswaffen mit einem Gesamtgewicht von 20 Tonnen und einer Nettoexplosivmasse von 2,2 Tonnen – verstaut, ohne jegliche Ladungssicherheit:
Bei der technischen Kontrolle wurde dann auch noch festgestellt, dass vier Bremsscheiben des Aufliegers gefährlich stark verschlissen bzw. abgefahren waren. Zusätzlich dazu wurden noch fünf weitere schwere Mängel festgestellt. Kein Wunder, dass das gesamte Gefährt von den Polizisten als "Gefahr im Verzug" eingestuft und eine Weiterfahrt untersagt wurde. Das Kennzeichen und der Zulassungsschein wurden vorläufig abgenommen.
Fälschung eines Beweismittels
Die Kontrolle eines rumänischen Reisebusses mit 15 Fahrgästen auf der Fahrt vom rumänischen Braila nach Bordeaux, Frankreich, – eine Distanz von 3.500 km – brachte gefährliche Mängel, darunter auch an der Betriebsbremse der ersten Achse, zum Vorschein.
Bei der Überprüfung der Lenk- und Ruhezeiten der beiden Buslenker wurde zudem festgestellt, dass die vorgelegten Tachoscheiben und Bestätigungen nicht dem tatsächlichen Fahrbetrieb entsprachen. Die vorgelegten Beweismittel wurden absichtlich verfälscht, um einen durchgehenden Fahrtbetrieb zu ermöglichen, weshalb es eine Anzeige wegen Fälschung eines Beweismittels setzte.
Die beiden ausgewiesenen Lenker waren aber nicht die einzigen, die das Gefährt über die Autobahnen gesteuert hatten. Zwei unter den Gästen versteckte Personen, Angestellte des Zulassungsbesitzers, hatten auf der aktuellen Fahrt ebenfalls im Fahrersessel des Omnibus gesessen.
Die Weiterfahrt wurde untersagt und die Kennzeichen abgenommen. Die erforderlichen Anzeigen wurden an die Staatsanwaltschaft Eisenstadt und an die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See erstattet. Weiters erfolgte die Einhebung einer vorläufigen Sicherheitsleistung.
Technische Mängel mit Gefahr in Verzug
Den Beamten ging bei ihrer Schwerpunktkontrolle aber noch ein weiterer Reisebus aus Rumänien mit diversen technischen Mängeln ins Netz. Der Radbremszylinder der ersten Achse hatte einen gefährlich starken Druckverlust und die Feststellbremse der zweiten Achse war wirkungslos.
Weiters verlor der Omnibus Diesel und durch nachträglich eingebaute Xenon-Lampen bestand eine erhebliche Brandgefahr, da die Gehäuse der Scheinwerfer nicht für die Temperaturentwicklung ausgelegt waren.
Die Weiterfahrt wurde wegen Gefahr im Verzug untersagt und die Kennzeichen abgenommen. Die erforderlichen Anzeigen an die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See wurden erstattet. Es wurde eine vorläufige Sicherheitsleistung eingehoben.