Versicherungschef erschossen

Tötete CEO-Killer (26) wegen missglückter Rücken-OP?

Der Tatverdächtige im Mordfall an Versicherungs-CEO wird verdächtigt, die Tat aus Frustration über das Gesundheitssystem begangen zu haben.

Tötete CEO-Killer (26) wegen missglückter Rücken-OP?
Sechs Tage, nachdem Brian Thompson in New York auf offener Strasse erschossen wurde, hat die Polizei den mutmasslichen Täter verhaftet. Er soll sich in den letzten Monaten stark abgeschottet haben.
"Heute"-Montage; Material Reuters, Facebook

Knapp eine Woche nach der Ermordung eines CEOs mitten in New York hat die Polizei in der Nacht auf Dienstag den mutmasslichen Täter verhaftet, "Heute" berichtete. Am 4. Dezember war Brian Thompson, der CEO des Krankenversicherers United Healthcare, in Manhattan auf offener Straße erschossen worden.

Trotz Bilder des Täters dauerte die Fahndung mehrere Tage, bevor die Polizei Luigi Mangione schließlich festnahm. Nun werden mehr Details zum 26-Jährigen bekannt, der im Internet nach seiner Tat von vielen Nutzern als Held gefeiert wird. Die Familie des Verhafteten hat derweil ein Statement veröffentlicht, in dem sie sich angesichts Luigis Verhaftung "schockiert und am Boden zerstört" zeigt und der Familie von Brian Thompson ihre Gebete anbieten.

Golfplatz, Country Clubs und Pflegeheime

Mangione wuchs laut einem Bericht der "New York Times" in einer vermögenden Familie auf und hat einen Master-Abschluss von der Universität Pennsylvania. Seine Familie besitzt in der Region Baltimore diverse Immobilien. Dazu gehören ein Golfclub, mehrere Country Clubs und ein Radiosender.

Zudem gründete die Familie in den 1980ern die Firma Lorien Health Services, die diverse Pflegeheime betreibt. Louis Mangione, der Vater des nun verhafteten Verdächtigen, besaß Anteile der Firma. Laut einem Bekannten war die Familie in der Region weitherum bekannt für ihr Vermögen und ihre wohltätige Arbeit – "Luigi Mangione war der letzte Mensch, den man verdächtigen würde", sagt er gegenüber der "New York Times".

"Er glaubte fest daran, dass die Technologie die Welt verändern kann."
Ehemaliger Mitstudent von Luigi Mangione

Von ehemaligen Klassenkameraden wird Luigi Mangione als intelligent und motiviert beschrieben. "Er glaubte fest daran, dass die Technologie die Macht hat, die Welt zu verändern", so ein Mitstudierender von Mangione. Der 26-Jährige engagierte sich auch in seiner Highschool-Fußballmannschaft und im Leichtathletikclub der Universität Pennsylvania.

Nach Rücken-OP "verrückt geworden"?

Vor sechs Monaten setzte aber scheinbar eine große Veränderung in Mangiones Leben ein: Wie Familienmitglieder und Freunde berichten, habe der 26-Jährige den Kontakt vor etwa einem halben Jahr abrupt und ohne Erklärung abgebrochen.

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    Versicherungs-CEO Brian Thompson wurde am Mittwochmorgen mitten in New York niedergeschossen – Er verstarb später im Spital.
    Versicherungs-CEO Brian Thompson wurde am Mittwochmorgen mitten in New York niedergeschossen – Er verstarb später im Spital.
    REUTERS/Shannon Stapleton

    Nun wird spekuliert, ob eine missglückte Rückenoperation Auslöser für die Gräueltat an dem Versicherungsboss sein könnte. Der 26-Jährige soll in einem Brief die Machenschaften von Versicherungen angeprangert haben. Freunde berichten, dass der junge Mann nach einem Surfunfall an einer schmerzhaften Rückenverletzung litt, wegen der er sich im Sommer 2023 einer Operation unterzog.

    Wegen starken chronischen Schmerzen nach der OP, entschied sich der CEO-Killer für eine "psychedelische Behandlungsmethode" und "Zauberpilze", wie es in einem Bericht der "Daily Mail" heißt. Die Erfahrung sei "wirklich traumatisch und schwierig" für ihn gewesen, sagte einer. Mangione habe ihm Röntgenbilder seiner Wirbelsäule geschickt. "Es sah grauenhaft aus, mit riesigen Schrauben, die in seine Wirbelsäule gesteckt wurden."

    Ob es sich bei dem Mann, der in Polizeigewahrsam ist, um den gesuchten Mörder von Thompson handelt, ist derzeit noch völlig unklar.
    Ob es sich bei dem Mann, der in Polizeigewahrsam ist, um den gesuchten Mörder von Thompson handelt, ist derzeit noch völlig unklar.
    NYPD

    Danach habe er praktisch gar nicht mehr auf Anfragen von Freunden und Familie reagiert:  Auch Nachrichten von anderen Vertrauten blieben unbeantwortet. Von seiner Familie sei er zwischenzeitlich sogar als vermisst gemeldet worden.

    Polizei findet Killer-Manifest

    Mangione hinterließ aber andere Spuren im Netz: So schrieb er im Januar eine Bewertung zu einem Buch, das das Manifest des Unabombers enthielt. Die sechs Monate vor der Tat, in denen sich der 26-Jährige von seinem Umfeld abschottete, dürften für die Ermittler also besonders interessant sein. Zudem läuft momentan auch die Analyse des handgeschriebenen Manifestes, das Mangione zum Zeitpunkt seiner Verhaftung bei sich trug. Darin soll er sich unter anderem zum Mord bekennen und betonen, alleine gehandelt zu haben.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Knapp eine Woche nach der Ermordung des CEOs Brian Thompson in New York hat die Polizei den mutmaßlichen Täter Luigi Mangione verhaftet.
    • Mangione, der aus einer wohlhabenden Familie stammt und nach einer missglückten Rückenoperation unter chronischen Schmerzen litt, wird verdächtigt, die Tat aus Frustration über das Gesundheitssystem begangen zu haben.
    20 Minuten, red
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