"Besonders aggressiver Stamm"

Tödliches Virus in Europa – erster Fall weltweit

Die Vogelgrippe H5N1 ist erneut auf eine andere Art übergesprungen. Im englischen Yorkshire wurde das Virus erstmals bei einem Schaf nachgewiesen.
Heute Life
27.03.2025, 16:03

Das Vogelgrippevirus H5N1 hat sich in Vogelpopulationen auf der ganzen Welt verbreitet. Noch besorgniserregender ist für Experten und Wissenschaftlern jedoch, dass sich mittlerweile eine Vielzahl von Säugetieren und Menschen mit dem tödlichen Virus infiziert haben. Im März 2024 verzeichnete die USA den wohl größten Ausbruch seit Jahren. Damals waren vor allem Milchkühe betroffen. Das Virus breitete sich weiter unter Rindern aus.

Nun wurde der erste Fall von H5N1 bei einem Säugetier in Europa bekannt - und damit der weltweit erste bei einem Schaf.

"Unverzüglich melden"

Das Virus wurde bei einem Schaf auf einem Bauernhof in Yorkshire im Norden Englands bei einer Routineüberprüfung festgestellt. Zuvor seien auf der Farm schon Vogelgrippe-Fälle bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln bestätigt worden, berichtet "Daily Mail" unter Berufung auf das Ministerium für Umwelt, Ernährung und Landwirtschaft.

Das infizierte Tier wurde gekeult, um weitere Untersuchungen durchführen zu können. Die leitende Veterinärbeamtin des Vereinigten Königreichs, Christine Middlemiss, fügte hinzu: "Das Risiko für den Viehbestand ist zwar nach wie vor gering, aber ich fordere alle Tierhalter dringend auf, für peinlichst genauste Sauberkeit zu sorgen und jegliche Anzeichen einer Infektion unverzüglich der Tier- und Pflanzengesundheitsbehörde zu melden."

Erster Todesfall in den USA

Die Vogelgrippe kann schwere Erkrankungen, darunter Lungenentzündungen, und sogar den Tod verursachen. Im Januar wurde im US-Bundesstaat Louisiana der erste durch die Vogelgrippe verursachte Todesfall bei einem Menschen gemeldet. Das 65-Jährige mit Vorerkrankungen infizierte sich mit der Vogelgrippe, nachdem er Kontakt mit Wildvögeln hatte.

Professor Ed Hutchinson, Virologe am University of Glasgow Centre, kommentierte den Vorfall mit der Aussage, dass ein "besonders aggressiver Stamm" des Virus schuld sei.

Angst vor neuer Pandemie

Seit dem Ausbruch der Vogelgrippe bei Milchkühen in den USA wisse man, dass H5N1 in der Milch eine mögliche Infektionsquelle für den Menschen darstellt. Professor Hutchinson zufolge bestehe auch das Risiko, dass sich H5N1 mit menschlichen Grippestämmen "paart" und ein neues menschliches Grippevirus hervorbringt. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass dies irgendwo mit einem H5N1-Virus passiert ist, aber es ist wichtig, dass wir hart daran arbeiten, dieses Risiko so gering wie möglich zu halten."

„Es ist wichtig, dass wir hart daran arbeiten, dieses Risiko so gering wie möglich zu halten.“

Aktuell sei eine Ansteckung von Mensch zu Mensch laut der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC jedoch sehr unwahrscheinlich. In Österreich hat sich die Lage nach mehreren Ausbrüchen unter Wildvögeln und in Geflügelbetrieben in den vergangenen Wochen entspannt.

Nach mehreren Ausbrüchen von hochpathogener aviärer Influenza (HPAI) Subtyp H5N1 bei Wildvögeln, in Geflügelbetrieben und Hobbyhaltungen in den vergangenen Monaten hat sich die Ausbruchslage in den vergangenen Wochen entspannt. Mit 15. März 2025 wurde daher das gesamte Bundesgebiet mittels Kundmachung zum Gebiet mit erhöhtem Risiko erklärt. Gebiete mit stark erhöhtem Risiko sind nicht länger ausgewiesen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.03.2025, 16:33, 27.03.2025, 16:03
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