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Tödlicher Ecstasy-Champagner in Australien aufgetaucht

Die Ermittlungen nach schweren Vergiftungen mit flüssigem MDMA mit einem Toten weiten sich aus. Der Champagner-Hersteller unterstützt die Behörden.

Heute Redaktion
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Eine Champagnerflasche, die anlässlich des TV-Auftritts eines Freundes getrunken wurde, enthielt offenbar eine massiv hohe Dosis an Ecstasy.
Eine Champagnerflasche, die anlässlich des TV-Auftritts eines Freundes getrunken wurde, enthielt offenbar eine massiv hohe Dosis an Ecstasy.
Armin Weigel / dpa / picturedesk.com

Nach dem tödlichen Konsum von Drogen aus einer Champagnerflasche in der Oberpfalz weiten sich die Ermittlungen aus. In den Niederlanden waren – wenige Tage nach der Vergiftung von acht Restaurantbesuchern in Weiden mit einem Toten und sieben Verletzten – vier Menschen durch das Trinken des flüssigen Ecstasy-Wirkstoffs MDMA aus einer Champagnerflasche verletzt worden.

Die Flasche in Weiden soll etwa das 1000-Fache einer "normalen" Dosis Ecstasy enthalten haben. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) waren die beiden Fälle aber nicht die ersten derartigen Drogenfunde.

Von Europa aus verschickt

So sei in Australien bei einer Grenzkontrolle im Jahr 2018 flüssiges MDMA in geschmuggelten Champagnerflaschen gefunden worden, sagte ein Sprecher. Es habe sich um dieselbe Marke wie jüngst in Weiden und in den Niederlanden gehandelt, nicht aber um die gleiche Sorte.

Die Flaschen seien damals per Luftfracht aus Europa nach Australien verschickt worden. Dem Bundeskriminalamt lägen zwar "keine Erkenntnisse darüber vor, dass gezielt Champagnerflaschen zum Schmuggel von flüssigem MDMA in Europa genutzt werden", sagte der BKA-Sprecher. Organisierte Banden versuchten aber immer wieder mit teils "sehr unkonventionellen Methoden", Drogen zu schmuggeln – auch in Getränkeflaschen.

"Kleiner Schluck kann tödlich sein"

Die Frage, ob die Menschen in Weiden und in den Niederlanden Opfer eines solchen Drogendeals geworden sind, sei derzeit "Teil der Ermittlungen", sagte eine Polizeisprecherin. In beiden Fällen waren die Flaschen der Marke "Moët & Chandon" nach Angaben des Herstellers Moët Hennessy im Internet von Privatpersonen bestellt worden, beide Flaschen hätten zur selben Charge gehört. Der Champagner soll entfernt worden sein, bevor das flüssige MDMA hineingefüllt wurde. Man kooperiere "voll und ganz" mit den Behörden und unterstütze diese bei den Ermittlungen, teilte Moët Hennessy Deutschland mit.

Nach den Vergiftungen in den Niederlanden hatte die Behörde für Nahrungsmittel NVWA eine Warnung für betroffene Drei-Liter-Flaschen der Marke "Moët & Chandon Ice Impérial" herausgegeben. Schon kleinste Mengen könnten schwere Schäden verursachen, warnte die Behörde. Man solle den Inhalt nicht berühren, geschweige denn probieren. "Die Einnahme eines kleinen Schluckes kann tödlich sein."

Moët Hennessy Deutschland wies in einer Mitteilung darauf hin, dass flüssiges MDMA "weder wie Champagner aussieht noch die Eigenschaften von Champagner hat". Die Droge perle nicht, habe eine rotbraune Farbe, die mit der Zeit dunkler werde und rieche nach Anis.

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