Kampf gegen Dengue-Überträger

Tod oder lebendig – Kopfgeld für Gelsen auf Philippinen

Mit einer Stechmücken-Prämie wollen die Philippinen die Ausbreitung des Dengue-Fiebers eindämmen. Die Jagd-Instinkte der Bürger sind geweckt.
Bernd Watzka
20.02.2025, 10:42

Im Kampf gegen Denguefieber setzen die Philippinen nun auch auf die Gelsenfänger-Qualitäten ihrer Bürger. In der Hauptstadt Manila stehen die Menschen derzeit Schlange, um sich eine Prämie für eingefangene Stechmücken abzuholen: ein Peso (knapp zwei Cent) für fünf Tierchen – egal ob tot oder lebendig.

Bürger als Gelsenfänger unterwegs

Einer der Gelsenfänger ist Iluminado Candasua, der seine erste Beute in einem Plastiksackerl zur Sammelstelle brachte: "Es ist sehr schwierig, die Mücken einzufangen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Das ihm ausgezahlte Geld wolle er sparen, um seinem Kind ein Handy zu kaufen, berichtet der ORF.

Immer mehr Dengue-Erkrankungen

Das skurrile Projekt wurde vom Bürgermeister eines Vorortes von Manila gestartet. In der philippinischen Hauptstadt hatte die Zahl von an Denguefieber Erkrankten zuletzt deutlich zugenommen, auch der Klimawandel wird für die rasche Ausbreitung mitverantwortlich gemacht.

Bis zum 1. Februar wurden in diesem Jahr auf den Philippinen mehr als 28.000 Dengue-Fälle registriert – ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus Statistiken des Gesundheitsministeriums hervorgeht.

Züchten Menschen nun Mücken?

Kritiker warnten, die Strategie könne nach hinten losgehen, wenn verzweifelte Menschen wegen der Belohnung anfangen, Mücken zu züchten. Experten beruhigen: Die Kampagne werde beendet, sobald die Zahl der Fälle nachlasse.

Einfluss des Klimawandels auf die Ausbreitung des Dengue-Fiebers

  • Temperaturanstieg: Höhere Temperaturen begünstigen das Überleben und die Vermehrung der Aedes-Mücken, die das Dengue-Virus übertragen. Diese Mücken vermehren sich schneller und breiter in wärmeren Klimazonen.
  • Veränderte Niederschlagsmuster: Starkregen und Überschwemmungen schaffen ideale Lebensbedingungen für Dengue-Mücken, indem sie stehendes Wasser bereitstellen, in dem sie ihre Eier legen können.
  • Ausbreitung in neue Gebiete: Durch den Klimawandel könnten Regionen, die bisher nicht von Dengue-Fieber betroffen waren, wie Teile Europas und der USA, in Zukunft betroffen sein.
  • Zunahme der Fälle: Studien zeigen, dass der Anteil der Dengue-Fälle, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind, bereits bei 19 Prozent liegt und bis 2050 auf 60 Prozent steigen könnte.
  • Gesundheitliche Herausforderungen: Der Anstieg der Dengue-Fieber-Fälle stellt Gesundheitssysteme weltweit unter Druck und erfordert verstärkte Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung

Fieber mit teils tödlichen Blutungen

Das von Stechmücken übertragene Denguefieber ist eine in tropischen Gebieten verbreitete Krankheit, die hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen und in den schlimmsten Fällen Blutungen verursacht, die zum Tod führen können.

{title && {title} } bw, {title && {title} } 20.02.2025, 10:42
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite