Im Kampf gegen Denguefieber setzen die Philippinen nun auch auf die Gelsenfänger-Qualitäten ihrer Bürger. In der Hauptstadt Manila stehen die Menschen derzeit Schlange, um sich eine Prämie für eingefangene Stechmücken abzuholen: ein Peso (knapp zwei Cent) für fünf Tierchen – egal ob tot oder lebendig.
Einer der Gelsenfänger ist Iluminado Candasua, der seine erste Beute in einem Plastiksackerl zur Sammelstelle brachte: "Es ist sehr schwierig, die Mücken einzufangen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Das ihm ausgezahlte Geld wolle er sparen, um seinem Kind ein Handy zu kaufen, berichtet der ORF.
Das skurrile Projekt wurde vom Bürgermeister eines Vorortes von Manila gestartet. In der philippinischen Hauptstadt hatte die Zahl von an Denguefieber Erkrankten zuletzt deutlich zugenommen, auch der Klimawandel wird für die rasche Ausbreitung mitverantwortlich gemacht.
Bis zum 1. Februar wurden in diesem Jahr auf den Philippinen mehr als 28.000 Dengue-Fälle registriert – ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus Statistiken des Gesundheitsministeriums hervorgeht.
Kritiker warnten, die Strategie könne nach hinten losgehen, wenn verzweifelte Menschen wegen der Belohnung anfangen, Mücken zu züchten. Experten beruhigen: Die Kampagne werde beendet, sobald die Zahl der Fälle nachlasse.
Das von Stechmücken übertragene Denguefieber ist eine in tropischen Gebieten verbreitete Krankheit, die hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen und in den schlimmsten Fällen Blutungen verursacht, die zum Tod führen können.