Österreich

Tiroler Naturheiler beschnitt 15-Jährige!

Heute Redaktion
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Bild: Symbolbild

Unglaublicher Vorfall in Westösterreich: Ein selbsternannter Naturheiler beschnitt die Genitalien einer 15-Jährige, um ihr Schmerzen beim Reiten zu nehmen.

Das Thema Genitalverstümmelung bei Frauen ist ein grausame Praktik, die selbst in der heutigen Zeit noch im westlichen und nordöstlichen Afrika, Jemen, Irak, Indonesien und Malaysia verbreitet ist.

Dass eine solche Beschneidung auf österreichischem Boden durchgeführt wird, ist neu. Der Fall schockt derzeit Tirol, am Donnerstag stand ein Mann für genau dieses Verbrechen vor dem Oberlandesgericht Innsbruck. Das berichtet die "Tiroler Tageszeitung".

Naturheiler beschnitt Mädchen

Der tragische Fall nimmt bei einem 15-jährigen Mädchen und ihrere Leidenschaft fürs Reiten seinen Ausgang. Weil sie große Schmerzen im Becken- und Unterleibsbereich verspürte, suchte sie einen Naturheiler auf, dessen Tun von Engelsstimmen geleitet wurde, wie sie später der Polizei sagte.

Weibliche Genitalverstümmelung
Bei der sogenannten "FGM" (Female Genital Mutilation, Weibliche Genitalverstümmelung) werden die äußeren Geschlechtsorgane der Frau, sprich die Schamlippen, teilweise oder vollständig entfernt. Frauen haben danach mit lebenslangen Einschränkungen zu kämpfen: Vaginale Blutungen, wiederholte Harnwegsinfektionen, hohes Komplikationsrisiko bei Geburten, Verlust der genitalen Genussfähigkeit.

Beschneidung

Dieser Naturheiler versuchte es zunächst mit einem Spezialsattel, als dieser nichts half, sah er das Problem im Unterleib des Mädchens. Er führte eine teilweise Beschneidung im Genitalbereich der 15-Jährigen durch. Er soll ihr auch selbst kreierte Einläufe verabreicht haben.

Keine Reue

Vor Gericht war sich der Angeklagte keiner Schuld bewusst, er ortete vielmehr ein finanziell motiviertes Komplott, da die Cousine des Mädchens den Vorfall angezeigt hatte: "Damals hat sie mich gefragt, ob denn schon alles vorbei sei. Keine Spur von Schmerzen!", sagte der Naturheiler der Richterin.

Engelsstimmen

Ganz anders die Darstellung des Opfers: Sie berichtete den Ermittlern von starken Schmerzen, sie haben Angst gehabt, zu verbluten.

Lebenslang verstümmelt

Der Naturheiler gibt an, seine Kenntnisse in Asien und den Philippinen erlangt zu haben. Und hat damit ein junges Mädchen lebenslang verstümmelt.

Das sah auch Richterin Verena Offer so und verurteilte den Mann zu vier Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 9.600 Euro. 3.000 davon gehen als Schmerzensgeld an das Opfer. (csc)