Taste Atlas
Tiroler Käse unter den schlechtesten Käsesorten Europas
Käse ist nicht jedermanns Geschmack. Es gibt jedoch Sorten, da rümpfen selbst Liebhaber die Nase. Welche das sind, hat "Taste Atlas" herausgefunden.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden - und das ist ganz besonders bei Käse der Fall. Was für die einen als echte Delikatesse gilt, ist für andere praktisch ungenießbar. Deshalb hat die Online-Food-Plattform "Taste Atlas" jetzt eine Vielzahl an europäischen Käsearten unter die Lupe genommen und anhand von Nutzererfahrungen die unbeliebtesten Sorten ermittelt.
Dabei konnte das Portal, das auf lokale Spezialitäten und authentische Küche rund um den Globus spezialisiert ist, auf über 30.000 Bewertungen zurückgreifen. Berücksichtigt wurden am Ende jedoch nur rund 27.000 Rezensionen, die als authentisch und relevant beurteilt wurden.
Zu scharf, zu mild, zu gefährlich
Platz eins belegt der norwegische Traditionskäse Gamalost. Der "alte Käse" wird aus Sauermilch von der Kuh gewonnen und hat daher nur einen sehr niedrigen Fettgehalt von etwa 0,5 Prozent bei einem gleichzeitigen Proteingehalt von 50 Prozent. Mit Schimmel eingerieben darf er traditionell ein bis sechs Monate reifen. Das Ergebnis: eine dichte, körnige Textur, ein scharfes Aroma und ein würziger Geschmack. Das sagt der breiten Masse offenbar nicht zu. Nutzer würdigen die Komposition mit einer Durchschnittswertung von 1,6 aus 5 möglichen Punkten.
Gleich dahinter folgt ein Exemplar aus dem Land der exquisiten Blauschimmelkäse: Der Bleu du Vercors-Sassenage aus den französischen Alpen hinterlässt offenbar aufgrund seines milden Schimmelgeschmacks keinen guten Eindruck. Er schafft es nur auf 2,3 von 5 Sternen. Was bei dem einen Käse also zu viel ist, ist bei dem anderen wiederum zu wenig.
Kommen wir zu Platz 3 mit dem Hessischen Handkäse. Die deutsche Delikatesse bekam aufgrund des intensiven Geruchs und säuerlichen Geschmacks nur 2,5 von möglichen Sternen.
Besser schneidet hier tatsächlich der "Madenkäse" Casu Marzu von Sardinien ab. Die italienische Spezialität landet samt Warnung auf Platz 4: "Der Verkauf und Verzehr dieses Käses ist aufgrund von Gesundheitsrisiken verboten", schreibt dazu "Travel Atlas". Der Grund dafür sind die Maden, die in dem Käse leben und ihm seine cremige Konsistenz sowie das intensiv scharfe Aroma verleihen. Die Tiere können jedoch im Verdauungstrakt des Konsumenten weiterleben und dort eine Myiasis verursachen: eine parasitäre Besiedlung und schlimmstenfalls lebensbedrohliche Infektion.
Scharfer Schimmel aus Tirol
Mit dem Tiroler Graukäse landete auch ein österreichischer Käse - wenn auch erst auf Platz 20 - unter den unbeliebtesten Sorten Europas. Dabei handelt es sich um eine Spezialität aus den Tiroler Alpen, die selbst viele Leute aus Österreich bestimmt noch nicht probiert haben.
Der Graukäse wird aus Magermilch hergestellt, seine dünne, rissige Rinde weist in der Regel einen grünlich-grauen Edelschimmelrasen auf. Bei einem Fettgehalt von höchstens zwei Prozent schmeckt der Käse würzig-säuerlich und wird mit zunehmender Reife schärfer. Das bringt ihm 3,2 von fünf Sternen ein.
Die unbeliebtesten Käsesorten Europas im Überblick:
- Gamalost, Norwegen
- Bleu du Vercors-Sassenage, Frankreich
- Hessische Handkäse, Deutschland
- Casu Marzu, Italien
- Travia da Beira Baixa, Portugal
- Queijo mestiço de Tolosa, Portugal
- Piacentinu Ennese, Italien
- Quartirolo Lombardo, Italien
- Paglierina, Italien
- Harzer, Deutschland
- Nökkelost, Norwegen
- Tome fraîche, Frankreich
- Yorkshire Blue, England
- Queijo Terrincho, Portugal
- Queso Nata de Cantabria, Spanien
- Fontainebleau, Frankreich
- Ädelost, Schweden
- Romadur, Deutschland
- Ridder, Norwegen
- Trioler Graukäse, Österreich
Auf den Punkt gebracht
- Die Online-Food-Plattform "Taste Atlas" hat die unbeliebtesten Käsesorten Europas anhand von Nutzerbewertungen ermittelt
- Der norwegische Gamalost, der französische Bleu du Vercors-Sassenage und der hessische Handkäse belegen die ersten drei Plätze, während der Tiroler Graukäse aus Österreich auf Platz 20 landete