ÖVP stürzt bei Tirol-Wahl ab, FPÖ kämpft um Platz 2

Die einzige Landtagswahl 2022 ist geschlagen – 553.000 Tiroler waren am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Was sich bereits in sämtlichen Umfragen vor dem Urnengang angekündigt hatte, bestätigt nun die erste Hochrechnung, die kurz nach dem Schließen der letzten Wahllokale um 17 Uhr im ORF-Fernsehen präsentiert wurde: Die ÖVP von Platter-Nachfolger Anton Mattle muss herbe Verluste einstecken und fällt auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Die Details.

Hier das vorläufige Endergebnis inklusive Wahlarten:

➤ ÖVP: 34,7 Prozent (44,3 Prozent im Jahr 2018)
➤ SPÖ: 17,5 Prozent (17,3 Prozent im Jahr 2018)
➤ FPÖ: 18,8 Prozent (15,5 Prozent im Jahr 2018)
➤ FRITZ: 9,9 Prozent (5,5 Prozent im Jahr 2018)
➤ Grüne: 9,2 Prozent (10,7 Prozent im Jahr 2018)
➤ NEOS: 6,3 Prozent (5,2 Prozent im Jahr 2018)
➤ MFG: 2,8 Prozent (im Jahr 2018 nicht angetreten)
➤ KPÖ: 0,7 Prozent (im Jahr 2018 nicht angetreten)

SPÖ schwach, Grüne verlieren

Die ÖVP konnte – trotz miserabler Umfragen – die Verluste bei rund zehn Prozent begrenzen. Bescheiden fällt das Plus der SPÖ des Sellrainer Bürgermeisters Georg Dornauer aus – trotz dezimierter ÖVP legte er nur rund 1,5 Prozent zu und droht hinter die FPÖ auf Platz drei zurückzufallen. Ein deutliches Minus steht auch hinter dem Ergebnis der Grünen – trotz doppelter Regierungsbeteiligung (in Tirol und im Bund). Respektabel das Ergebnis der Liste Fritz – sie ist zweistellig.

Grüne fliegen aus Regierung

Bei der Koalitonsbildung hat Anton Mattle (VP) jetzt mehrere Optionen: Er kann zwischen zwei Zweier-Varianten wählen und sowohl mit der SPÖ als auch mit der FPÖ eine Regierung bilden. Letzteres hatte er vor der Wahl jedoch ausgeschlossen. Fakt ist: Die Grünen dürften aus der Landesregierung fliegen.

Mattle stellt Führungsanspruch

Neo-Landeshauptmann Anton Mattle bedankte sich am Sonntagabend bei Wählern und Team. Er stellte den Führungsanspruch: "Wir haben doppelt so viele Mandate wie der Zweite und Drittplatzierte. Wir werden ganz hart daran arbeiten, das Vertrauen jener Wähler, die uns nicht mehr gewählt haben, zurückgewinnen zu können. Wir wollen einen guten Weg für die Tirolerinnen und Tiroler vorzeichnen."