Die Bilanz
Neuer Rekord! Immer mehr Drogenlenker in Tirol
Die Tiroler Polizei hat im vergangenen Jahr 1.200 Menschen unter Drogeneinfluss aus dem Verkehr gezogen. Auch die "Drogen-Unfälle" steigen.
Die Drogenlenker in Tirol werden immer mehr. Gab es im Jahr 2022 noch 601 Anzeigen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss, sind es mittlerweile fast doppelt so viele. Laut der Landespolizeidirektion Tirol hängt dies unter anderem mit den verbesserten Kontrollmöglichkeiten der Exekutive zusammen. Die am häufigsten festgestellten Drogen sind Cannabis und Kokain, die auch gerne in Kombination mit Alkohol konsumiert werden.
Auch Unfälle werden mehr
Auch die Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss nehmen zu. 2024 haben Drogenlenker bis Mitte Dezember 21 Straßenunfälle in Tirol verursacht. Im Jahr 2022 waren es noch neun Unfälle. Im Vergleich zu den Unfällen mit Alkoholeinfluss ist diese Zahl jedoch gering. Allein im ersten Halbjahr 2024 waren es 116 Alkoholunfälle.
Von Speichelprobe bis zur Blutabnahme
Zu einer Überprüfung durch die Polizei kommt es, wenn der Lenker beeinträchtigt wirkt und der Alkohol-Test negativ ausfällt. Dann wird eine Urinprobe oder ein Speichelschnelltest durchgeführt. Ergeben sich dabei Hinweise auf Drogen, werden die Verdächtigen einem Arzt vorgeführt und müssen zur Blutabnahme.
"Fake-Urin" wird zu Problem
Um sich dieser Blutabnahme und einem positiven Drogentest zu entziehen, werden die Drogenlenker immer kreativer. So wurde in Tirol mehrmals versucht, mit einem selbst mitgebrachten "Fake-Urin" die Beamten zu täuschen und sich einer weiteren Kontrolle zu entziehen. Fliegt der Betrugsversuch auf, müssen die Drogenlenker mit weitreichenden Konsequenzen rechnen. Es kommt zu einem Strafverfahren wegen Fälschung eines Beweismittels, das mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden kann.
Keine Obergrenze in Österreich
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Österreich keine generelle Obergrenze beim Konsum von Cannabis. Das hat den Hintergrund, da es sich in Österreich um eine generell verbotene Substanz handelt. So können bereits Restmengen von Drogen im Körper weitreichende Folgen für die Lenker haben.
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Auf den Punkt gebracht
- Die Tiroler Polizei hat im vergangenen Jahr 1.200 Menschen unter Drogeneinfluss aus dem Verkehr gezogen, was fast doppelt so viele Anzeigen wie im Jahr 2022 bedeutet.
- Die häufigsten Drogen sind Cannabis und Kokain, oft in Kombination mit Alkohol, und die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss hat ebenfalls zugenommen, wobei kreative Versuche, Drogentests zu umgehen, zu strafrechtlichen Konsequenzen führen können.