Österreich

Tirol ist Hochburg der Verschwörungstheoretiker

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: iStock

Staatsverweigerer, Reichsbürger, "Freeman" und wie sie sich sonst noch nennen. In Tirol finden solchen Verschwörungstheoretiker ihr Paradies.

Dem "ORF" erzählt Psychologe und Autor Johannes Fischler, warum Tirol die "Hochburg der Verschwörungen" sei. Staatsverweigerer zum Beispiel, die den Staat Österreich ablehnen, gibt es in Tirol besonders viele.

In Insiderkreisen heißt es, Tirol sei die Hochburg des verschwörerischen Glaubens: Hier fanden Gruppierungen wie die Reichsbürger schnell viele Anhänger. Mittlerweile gibt es österreichweit 1.400 Staatsverweigerer und 22.000 Sympathisanten, schätzt das Innenministerium.

Reichsbürger statt Sonntagsmesse

Johannes Fischler sieht den Grund, warum gerade Tirol als Verschwörungs-Mekka gilt, in der Religion. Viele Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, würden sich etwas anderes suchen, woran sie glauben können.

Ihre Ideen verbreiten die Reichsbürger im Internet und bei Vorträgen, die oft harmlos beginnen. Erst geht es um gesundes Essen, dann hantelt man sich über Gift im Essen übers Einssein mit der Natur hin zu allerhand Verschwörungstheorien und Misstrauen gegenüber dem Staat.

Wahre Staatsverweigerer erkennen ihre Pflichten als Staatsbürger (etwa Steuern zahlen) nicht an, obwohl sie auf der anderen Seite Sozialleistungen beziehen.

Autor Fischler sieht darin eine Art Sekte. Wenn Familienmitglieder dagegenreden, steigert das oft die Gegenwehr des Staatsverweigerers. (csc)