Olympia

"Hau richtig drauf" – Tierquälerei-Vorwürfe bei Olympia

Die Deutsche Annika Schleu erlebte im Modernen Fünfkampf ihr Olympia-Drama, flog im Springreiten noch aus den Medaillen-Rängen. 

Heute Redaktion
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Annika Scheu auf dem ihr zugelosten Pferd "Saint Boy"
Annika Scheu auf dem ihr zugelosten Pferd "Saint Boy"
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Nach dem Bewerb geriet die deutsche Bundestrainerin Kim Raisner schwer in die Kritik. Nach viel diskutierten Rufen wurde der 48-Jährigen sogar Tierquälerei unterstellt. 

"Hau mal richtig drauf"

Doch was war passiert? Im Modernen Fünfkampf hatte Schleu das Springreiten mit dem ihr zugelosten Pferd "Saint Boy" in Angriff genommen. Allerdings wollte das Pferd nicht so, wie die Deutsche, bockte und ließ sich nicht durch den Springreit-Parcours führen. Dafür kassierte die 31-Jährige null Punkte. Anstatt der erhofften Medaille rutschte sie auf Rang 31 ab. 

Dabei hatte Schleu noch versucht, das Pferd mit allen Mitteln in den Kurs zu bekommen. Die Fünfkämpferin setzte auch Schläge mit der Gerte ein. Zuvor hatte Bundestrainerin Raisner noch auf das Pferd eingeboxt, die Reiterin danach deutlich hörbar aufgefordert: "Hau mal richtig drauf. Hau drauf!" Nach der Szene wurden Vorwürfe laut, die beiden hätten das sichtlich nervöse Tier gequält. 

Schleu rechtfertigt sich

Schleu versuchte daraufhin, sich bei "Eurosport" zu rechtfertigen. "Ich habe alles gegeben. Ich habe aber schon gelesen, dass online fiese Nachrichten in meine Richtung geschickt wurden. Ich denke schon, dass ich mit dem Pferd gut umgehen kann. Es ist schwierig, wenn das Pferd unbekannt ist und dann auch schon jemand anderes draufgesessen ist", erklärte die 31-Jährige. 

Schon bei der Russin Gulnas Gubaidullina hatte "Saint Boy" nach mehreren Abwürfen den Sprung über das letzte Hindernis verweigert. Schleu hatte bereits auf dem Pferd zu weinen begonnen.

Derweil muss Bundestrainerin Raisner das Verhalten dem deutschen olympischen Komitee erklären. 

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