Olympiasiegerin in Paris

"Penisähnliche Klitoris" – Boxerin zieht vor Gericht

Brisante Leaks befeuerten die Geschlechter-Debatte um Box-Olympiasiegerin Imane Khelif neu. Die Algerierin kündigt rechtliche Schritte an.

Sport Heute
"Penisähnliche Klitoris" – Boxerin zieht vor Gericht
Imane Khelif
IMAGO

Die algerische Box-Olympiasiegerin Imane Khelif wehrt sich nun auch juristisch gegen Berichte, die ihre Geschlechtszugehörigkeit infrage stellen. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Mittwoch mitteilte, habe die 25-Jährige "rechtliche Schritte" gegen Personen eingeleitet, "die sich während der Olympischen Spiele Paris 2024 zu ihrer Situation geäußert haben, und auch eine Klage als Reaktion auf die jüngste Berichterstattung vorbereitet".

Die Debatte um Khelif, die im Boxsport schon länger geführt wurde, hatte sich seit dem Beginn der Spiele im Sommer bis zu ihrem Finaltriumph kontinuierlich verschärft. Spätestens mit Khelifs Auftaktkampf am 1. August gegen die Italienerin Angela Carini, die nach 46 Sekunden aufgab, war die Causa zum Politikum geworden.

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Zu Wochenbeginn waren in Frankreich Berichte veröffentlicht worden, in denen behauptet wurde, Khelif habe auch ein männliches Y-Chromosom. Das IOC werde sich "nicht äußern, solange die rechtlichen Schritte laufen, oder zu Medienberichten über nicht verifizierte Dokumente, deren Herkunft nicht bestätigt werden kann", heißt es in der Mitteilung weiter.

"Penisähnliche Szene"
Laut Reisepass ist die 25-Jährige eine Frau. Kritiker haben ihre Zweifel daran. Grund: Sie bestand im Vorfeld der Spiele einen "biochemischen" Test nicht. Der Testosteronwert der Sportlerin sei viel zu hoch, zudem besitze Khelif ein männliches Y-Chromosom.
Ein nun veröffentlichter Bericht des französischen Recherchemagazins "Le Correspondant" könnte jedoch unangenehme Folgen für Khelif haben. Die Plattform zitiert aus zwei medizinischen Gutachten aus dem Jahr 2023.
Die pikanten Passagen besagen, dass bei den Untersuchungen festgestellt wurde, dass Khelif weder Eierstöcke noch eine Gebärmutter habe – dafür aber innenliegende Hoden, eine penisähnliche Klitoris und eine deformierte Vagina. Das sei die Folge eines "5a-Reduktase-2-Mangels", der laut Bericht nur bei biologischen Männern auftreten kann. Dem nicht genug: Die Eltern von Khelif könnten blutsverwandt sein.

Das IOC betonte zudem, Khelif habe "seit vielen Jahren" in der Frauenkategorie an internationalen Wettkämpfen teilgenommen, darunter an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio sowie an den Weltmeisterschaften der International Boxing Association (IBA) und an von der IBA organisierten Turnieren. Das IOC sei "traurig über den Missbrauch, den Imane Khelif derzeit erfährt".

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    Thomas Zajac und Tanja Frank als Österreichs Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier der 32. Olympischen Sommerspiele in Tokio.
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    red
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