Wirtschaft

"THG-Quote" – Autofahrer kriegen 2023 monatliche Prämie

Besitzern von E-Autos wird in Österreich ab 2023 ein regelrechter Geldregen blühen. Bis zu 900 Euro pro Jahr seien drinnen, meint ein Portal.

Leo Stempfl
Wer sein Elektro-Auto mit grünem Strom lädt, kann sich hunderte Euro zurückholen. (Symbolbild)
Wer sein Elektro-Auto mit grünem Strom lädt, kann sich hunderte Euro zurückholen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

In Deutschland ist das System bereits voll etabliert. In Österreich soll es laut "Salzburger Nachrichten" nun auch 2023 so weit sein. Wer ein Elektroauto hat, kann sich durch eine Novelle der Kraftstoffverordnung ab Jänner eine monatliche oder jährliche Prämie in Höhe mehrerer hundert Euro auszahlen lassen.

Denn um die Klimaziele zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen etwa im Straßenverkehr drastisch reduziert werden, erklärt der ÖAMTC auf seiner Website. Wer fossile Kraftstoffe herstellt und verkauft, ist gesetzlich dazu verpflichtet, seinen CO2-Fußabdruck zu senken.

Um diese Ziele (die Treibhausgasminderungsquote bzw. THG-Quote) zu erreichen, kann ein Mineralölkonzern auch ein Zertifikat der CO2-Einsparung eines anderen Unternehmens – oder eben einer Person – abkaufen. Ansonsten drohen ihnen hohe Strafen.

eQuote

Und hier kommen E-Auto-Besitzer ins Spiel. Ab 2023 kann die "eQuote", die beim Laden eines emissionsfreien PKWs mit grünem Strom entsteht, auch von Privaten geltend gemacht werden. Allerdings gibt es eine recht hohe Grenze von 100.000 kWh, ab der zertifiziert werden kann. Es braucht deswegen Zwischenhändler, die die Rechte an Zertifikaten mehrerer Kunden bündeln und dann die Verkaufserlöse – natürlich gegen eine Provision – an diese weiterleiten.

Um die geladene Strommenge nachzuweisen, müssen genaue Aufzeichnungen existieren. Gibt es diese nicht, wird eine Pauschale von 1.500 kWh pro Fahrzeug pro Jahr angenommen. Plug-In-Hybride sind übrigens generell ausgenommen. 

900 Euro pro Jahr möglich

In Deutschland locken die THG-Anbieter mit bis zu 400 Euro im Jahr, doch hierzulande könnte die Prämie weit höher ausfallen. Grund ist, dass in Österreich die grüne Wasserkraft den größten Posten im Strom-Mix darstellt. Nimmt man eine CO2-Einsparung von 1.494 Tonnen für ein E-Auto an und zieht davon eine etwaige Strafzahlung von 600 Euro ab käme man auf eine THG-Prämie von fast 900 Euro im Jahr 2023.

Allerdings können die Treibstoffkonzerne ihren Fußabdruck senken, indem sie Biokraftstoffe beimengen oder selbst Ladestationen bauen. Wie hoch genau die Prämie ausfallen wird, ist deswegen noch unklar und wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    Mehr zum Thema
    An der Unterhaltung teilnehmen