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Thermenbetreiber machen jetzt gegen Regierung mobil

Die Initiative "Therme Plus" fühlt sich von der Politik im Stich gelassen und fordert einen baldigen Neustart. 

Jochen Dobnik
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Österreichs Thermen (im Bild: H2O-Therme, Bad Waltersdorf) haben seit Monaten geschlossen
Österreichs Thermen (im Bild: H2O-Therme, Bad Waltersdorf) haben seit Monaten geschlossen
© H2O-Hoteltherme GmbH / OTS

Der Corona-Lockdown geht in Österreich noch sechs Wochen in Verlängerung ("Heute" hat berichtet). Heißt im Klartext: Während die Schulen, der Handel und körpernahe Dienstleister wie Frisöre oder Nagelstudios geöffnet bleiben, muss die Gastronomie, Hotellerie und Kultur bis "frühestens rund um Ostern", so Bundeskanzler Sebastian Kurz, warten. Die Unruhe ist groß - auch die Thermen fordern einen baldigen Neustart.

"Wir sind die Schilifte der Region"

Seit die Coronawelle über Österreich schwappte, hatten die Thermen mehr geschlossen als offen. "Glücklich sind wir nicht", stellt Christian Rotter, Geschäftsführer der H2O-Therme in Bad Waltersdorf im "Heute"-Interview fest. Vergangenen Sommer hätte man viel Geld und Arbeit in die von der Regierung geforderten Schutz- und Hygienemaßnahmen gesteckt (Plexiglasschilder, Eintrittsbeschränkungen, etc.). Dennoch wurde ihnen vor sieben Monaten der Stöpsel gezogen.

Daher ist es zum Schulterschluss der 35 namhaftesten Thermen und Thermenresorts Österreichs gekommen – dazu zählen neben z.B. auch die Therme Wien, die St. Martins Therme & Lodge, die Therme Linsberg Asia, das EurothermenResort Bad Schallerbach und das Rogner Bad Blumau. "Wir wollen mit unseren Forderungen endlich Gehör finden", so Rotter.

Bereit für den Neustart

Die Thermen seien die touristische Lebensader in der jeweiligen Region für Mitarbeiter, Lieferanten und vieler Betriebe. 2019 begrüßten die Thermen 9,53 Millionen Gäste und sind so wichtige Wirtschaftstreiber. Ohne Therme gäbe es kein Angebot für die vielen umliegenden Hotels und Pensionen. "Wir sind die Skilifte der Oststeiermark!"

Doch während diese geöffnet sein dürfen, geht im warmen Wasser gar nix. Die Initiative "Therme Plus" fordert daher mehr Unterstützung durch die Bundesregierung, weitere finanzielle Zuwendungen und vor allem mehr Planungssicherheit. "Ich hätte gerne etwas machen lassen. Doch nachdem ich nicht wusste, ob ich nicht doch bald wieder öffnen darf, habe ich alle Umbauarbeiten verschoben", so der Thermenchef, der meint: "Wir sind nur Beifahrer!". 

Was die operativen Abläufe anbelangt, brauche es rund zwei bis drei Wochen, um die Therme wieder in Betrieb zu nehmen - weit mehr Vorlaufzeit bedürfe es, um auch nötige Marketingmaßnahmen zu treffen. Rotter rechnet frühestens im April mit einem Neustart: "Zu 20 Prozent vor Ostern, zu 80 Prozent danach". In der H2O-Therme sei man auf jeden Fall bereit.

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