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The Walking Dead: The Telltale Series Collection
Vor dem Start der vierten und finalen Staffel veröffentlicht Telltale Games die bisherigen "The Walking Dead"-Staffeln als überarbeitete Game-Collection.
Bevor Telltales Serienheldin Clementine 2018 ein letztes Mal gegen die Untoten kämpfen soll, bringt das Entwicklerstudio die bisherigen "The Walking Dead"-Staffeln Season One, Season Two, An New Frontier, 400 Days und Michonne erstmals in einer Sammlung auf PlayStation 4 und Xbox One. Bis auf A New Frontier wurden die Staffeln zudem grafisch aufpoliert.
Die erste Staffel von "The Walking Dead" hatte 2012 einen gewaltigen Einfluss auf die Spielewelt. Es war einer der ersten Titel, der zeigte, dass Games auf der Handlung und nicht der Action basieren und gleichzeitig in einer Episoden-Erscheinweise begeistern können. Titel wie Telltales Batman und Minecraft oder Life is Strange von Square Enix folgten und wurden von der Fachpresse gelobt.
Bei den Fans hat sich wiederum im Untoten-Abenteuer die Serienfigur Clementine zum Liebling gemausert, die das zentrale Element der Sammlung darstellt. Der Hintergedanke: Mit der Sammlung sollen noch alle Spieler ins Boot geholt werden, um die Story von Clementine nachzuerleben, bevor sie 2018 zu einem Ende gebracht wird.
Ein sehr faires Angebot
59,99 Euro für die gesamte Sammlung ist dabei ein sehr fairer Preis, für den man jede Menge Inhalt bekommt. Im Test benötigten wir pro Folge 90 bis 120 Minuten, rechnet man dies auf die gesamte Sammlung mit 19 Episoden auf, kommt man auf 28,5 bis 38 Stunden alleine beim einmaligen Durchspielen der Staffeln – und ein Vielfaches mehr beim Wiederspielen.
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Zudem lässt die Sammlung den Spieler noch einmal die tragischsten Entscheidungen der Spielewelt überhaupt treffen und zeigt gleichzeitig gut, welchen Wandel "The Walking Dead" im Laufe der Jahre durchgemacht hat. Staffel 1 hatte noch viele Adventure- und Puzzle-Momente, während es hin zu A New Frontier immer geradliniger und noch storylastiger wurde.
Wiederspielwert?
Auch für Kenner findet sich zumindest ein bedingter Wiederspielwert: die grafischen Updates. Während Season Two und Michonne, die beide auf der aktuellsten Konsolengeneration starteten, durchaus bemerkbare, aber kleine Überarbeitungen erhielten, sieht Season One wie ein ganz neuer Titel aus. Hier sind die Überarbeitungen am intensivsten ausgefallen, vor allem Farben und Lichteffekte sind im Vergleich zum Original beeindruckend.
Überarbeitet zeigen sich auch die Untertitel und Handlungsmöglichkeiten, aus denen man auswählen kann. Spieler können sich nun verschiedene Größen je nach Geschmack einblenden lassen. Inhaltlich hat sich dagegen nichts verändert. Dialoge und Szenen sind exakt gleich wie in den Originalen. Hier hat Telltale die Möglichkeit verpasst, Bonusmaterial oder einen "Director's Cut" anzubieten. Und: Auf der PS4 gibt es zwar neue Trophäen, allerdings nur eine in Platin für die Sammlung und die übrigen sind zum allergrößten Teil genau die selben wie bei den Originalen.
Von Staffel 1 bis 3
Zu den Testeindrücken wagen wir noch einen Kurzüberblick über die einzelnen Original-Staffeln. Season One ist wohl jene Staffel, die theatralisch und großartig zeigte, wie nahe dem Spieler ein Game gehen kann, in dem es darum geht, in einer von Zombies bewohnten Welt menschlich bleiben zu wollen. Handlung und Musik sind großartig, einziges Manko waren kleine technische Aussetzer wie Übersetzungsprobleme.
Season Two stand dem Auftakt mit emotionalen Szenen und tollen Wendungen um nichts nach, hatte aber mittendrin einen Durchhänger und stellte auch eher langweilige Nebenfiguren vor.
Ein Problem, das sich mit 400 Days verstärkte, wo dem Spieler selbst die Hauptfiguren manchmal egal waren. Dafür zeigte sich in beiden Fällen die technische Umsetzung stabiler. Michonne wiederum führte eine wunderbare Figur ein und zeigte sich bei Story, Musik und Technik stark, kam aber nicht ganz an die Hauptreihe heran. A New Frontier schlussendlich läutete ein neues Abenteuer und ein gelungenes Comeback mit extrem gut erzählten Episoden und liebenswürdigen bekannten sowie neuen Figuren ein.
Das Ende zeigte sich brutal und versöhnlich zugleich. Es keimt sogar etwas Hoffnung nach all dem Tod und Verderben auf. Was passiert, ist allerdings nicht leicht zu verdauen und der Spieler muss damit fertig werden, Mitstreiter sterben zu sehen – möglicherweise sogar dafür verantwortlich zu sein. Das geht nahe, und berührt mehr, als es die TV-Serie je getan hat.
Eine gelungene Sammlung
Als Mankos zeigt die Sammlung fehlende Neuerungen bei Trophäen sowie kein Bonusmaterial, abseits davon sind die grafischen Überarbeitungen aber gut ausgefallen und die Chance, Clementines Überlebenskampf in einer Collection erleben zu können, macht The Walking Dead: The Telltale Series Collection zu einem Pflichtkauf für Zombie-Fans.
Die Serie zeichnet sich generell durch die packenden Storys aus, die mit emotionalen Entscheidungen punkten und dem Spieler die Figuren ans Herz wachsen lässt. Die Sammlung ist sicherlich der beste Weg, diese Momenten noch einmal oder neu zu erleben. Beeindruckend ist letztendlich auch eines: wie gut die Telltale-Titel die Zeit seit ihrer Veröffentlichung überstanden haben und wie sehr sie auch im zweiten Durchgang fesseln. (rfi)