Oberösterreich

Teuerung – Auch Brauereien müssen ihre Preise erhöhen

Die nächste Hiobsbotschaft für Genießer: Brauereien verlangen bald mehr für ihr Bier. Der Grund: gestiegene Produktions-, Energie- und Rohstoffkosten.

Johannes Rausch
Der Gang in den Supermarkt wird für Biertrinker bald teurer.
Der Gang in den Supermarkt wird für Biertrinker bald teurer.
Getty Images/iStockphoto

Der Tenor bei einem "Heute"-Rundruf war stets derselbe: Die Teuerung zwingt die Betriebe, ihre Preise zu erhöhen. Franz Wurmhöringer, Seniorchef der gleichnamigen Brauerei in Altheim (Bez. Braunau), wurde konkret: Das Unternehmen müsse bald zehn Prozent mehr für sein Bier verlangen.

Mit welchen Problemen sind die Brauereien konfrontiert? "Heute" hat bei drei Betrieben nachgefragt:

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Brauerei Hofstetten (Bez. Rohrbach):

"Es kann sein, dass auch wir im Herbst den Preis erhöhen müssen, jedoch nicht vor Oktober", erklärt Peter Krammer, Geschäftsführer der Hofstettner Brauerei. Die Getreidepreise seien zwar aktuell gesunken, würden aber wahrscheinlich im Herbst wieder ansteigen.

Der Bierbrauer zeigt sich mit der Ernte zufrieden: "Mit der heimischen Braugerste sind wir gut versorgt, wir hatten eine Bombenernte. Da wir 100 Prozent Mühlviertler Hopfen beziehen, war es ein normales Jahr für uns. Es gab in unserer Region genug Regen und kaum Hagelschäden."

Peter Krammer, Geschäftsführer Brauerei Hofstetten
Peter Krammer, Geschäftsführer Brauerei Hofstetten
Brauerei Hofstetten

Angesprochen auf das Thema Personal berichtet Krammer von einer "glückliche Lage": "Es melden sich viele Interessenten bei uns, wir haben intensiv nach neuen Mitarbeitern gesucht." Und er merkt an: "Zuvor hatten wir einen personellen Engpass, aber jetzt kommt frischer Wind rein."

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Grieskirchner Bier (Bez. Grieskirchen):

Mirco Meyer, Prokurist und Verkaufsleiter der Grieskirchner Brauerei, erwähnt: "Derzeit arbeiten wir an einer Kostenanalyse. Wir rechnen damit, dass wir um eine Preisanpassung nicht herumkommen und unser Bier teurer machen werden."

Mirco Meyer, Prokurist und Verkaufsleiter bei Grieskirchner Bier
Mirco Meyer, Prokurist und Verkaufsleiter bei Grieskirchner Bier
Grieskirchner Bier

"Wir beziehen unseren Hopfen aus Österreich, hier herrscht bei den biologischen Rohstoffen eine große Knappheit." Doch Meyer nennt auch andere Sparten, die von den Preissteigerungen betroffen sind: "Flasche, Papiermaterial, Etikette, Kartonagen, hier gibt es hohe Produktionskosten. Auch eine Gas-Krise würde uns sehr treffen."

Ein Thema belastet ihn jedoch zurzeit gar nicht: "Wir können von Glück reden, da wir eine tolle Mannschaft haben und nicht an einem Fachkräftemangel leiden. Aktuell suchen wir kein Personal."

"Wir suchen ständig nach Personal, finden aber keines." Franz Wurmhöringer, Seniorchef der gleichnamigen Brauerei
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Wurmhöringer Privatbrauerei (Bez. Braunau):

Angesprochen auf die aktuelle Lage berichtet Franz Wurmhöringer, Seniorchef der Brauerei, gegenüber "Heute": "Alles wird teurer: Verpackungsmaterial, Verschlüsse, Zulieferindustrie, Fuhrpark, Rohstoffe, Energie. Somit sind wir auch bald gezwungen, zehn Prozent mehr für unser Bier zu verlangen."

Eine Herausforderung sei für Wurmhöringer auch die Trockenheit: "Dadurch wächst der Hopfen nicht so gut." Das Unternehmen kämpft zudem mit einem Mitarbeiterproblem: "Wir suchen ständig nach Personal, finden aber keines."

Der Innviertler Bierbrauer sieht auch noch eine andere Schwierigkeit: "Ein großes Problem bei uns auf dem Land ist, dass viele junge Menschen ihr Bier nicht mehr im Wirtshaus konsumieren. Stattdessen kaufen sie eine Bierkiste günstig im Supermarkt und trinken jetzt daheim."

Wie "Heute" bereits berichtete, wird das Krügerl im Gasthaus laut Oberösterreichs Branchensprecher Thomas Mayr-Stockinger bald mehr als fünf Euro kosten. Er fürchtet um den Fortbestand der dörflichen Wirtshauskultur.

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