Alarmierende Prognose

Teuerung – die Preise steigen noch Jahre viel zu stark

Eine Inflation von um die zwei Prozent gilt als Wert für eine gesunde Entwicklung. Davon sind wir aber noch weit entfernt.

Team Wirtschaft
Teuerung – die Preise steigen noch Jahre viel zu stark
Viele Haushalte können sich die hohen Preise nicht mehr leisten.
Getty Images/iStockphoto

Österreichs Wirtschaft wird sich in den nächsten Jahren nur schwach entwickeln. Parallel fällt die Teuerungsrate weiter deutlich zu hoch aus. Zu diesem Schluss kommt das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo in seiner aktuellen "Mittelfristprognose". Die listet im Detail auf, was sich die Fachleute von den Jahren 2024 bis 2028 erwarten.

Wirtschaftliche Entwicklung: 2023 ist Österreichs Wirtschaft um –0,8 Prozent geschrumpft, heuer dürfte sie mit einem Mini-Plus von +0,2 Prozent kaum vom Fleck kommen. Für 2025 erwartet das Wifo ein Wachstum von +1,8 Prozent, das sich (parallel zur globalen Entwicklung) allerdings bis 2028 wieder auf +1,1 Prozent verlangsamen wird.

Preise: Im Jahresschnitt wird für heuer eine Teuerungsrate von 3,8 Prozent erwartet. In den Folgejahren wird es weitere, jedoch nur leichte Rückgänge geben. Das Wifo befürchtet, dass erst 2027 der von der Europäischen Zentralbank EZB vorgegebene Zielwert von zwei Prozent erreicht werden kann.

Arbeitslosenrate: Die wird von heuer rund 6,7 Prozent bis 2028 auf 5,7 Prozent zurückgehen, glauben die Fachleute. Ein Grund ist die anstehende Pensionierungswelle, da geburtenstarke Jahrgänge das Rentenalter erreichen. Nachfolgende Jahrgänge sind schwächer besetzt. Dennoch wird, so das Wifo, das Arbeitskräfteangebot wegen der starken Zuwanderung steigen. Bis 2028 dürfte demnach der Anteil ausländischer Beschäftigter auf 29 Prozent (2010: 13,8 Prozent) steigen.

Tatsächlich könnten sich Arbeitsmarkt, Inflation und Wirtschaft aber auch deutlich schlechter entwickeln, schreibt das Wifo. Größte Gefahren sind demnach der Ukraine-Krieg, die Spannungen im Nahen Osten und rund um Taiwan, mögliche Handelskonflikte zwischen China, den USA und der EU sowie das Auftreten neuer, gefährlicherer Covid-Varianten.

Prognose – so könnten sich Wirtschaft und Co. bis 2028 entwickeln.
Prognose – so könnten sich Wirtschaft und Co. bis 2028 entwickeln.
APA-Grafik / picturedesk.com

Harte Kritik der Opposition

Die unerfreuliche Prognose sorgte für viel Kritik an der Koalition. "Die Regierung hat wirtschaftspolitisch auf allen Ebenen versagt", ärgert sich SPÖ-Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter. Unter den strukturellen Fehlern der Regierung würden jetzt alle leiden, das gehe weit in die Mittelschichtsfamilien und mittelständischen Unternehmen hinein. "Die Einmalzahlungen sind weg, die hohen Preise sind noch da", so Matznetter.

"Neben den vielen privaten Haushalten in Österreich, die sich die hohen Preise kaum mehr leisten können, gefährdet diese fahrlässige Politik von ÖVP und Grünen vor allem auch Österreichs Wirtschaft und deren Wettbewerbsfähigkeit", übt zudem FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger Kritik. Die von ÖVP und Grünen losgetretene Kostenlawine zerstöre den Wohlstand der Menschen bis tief in den Mittelstand hinein.

Die Bilder des Tages

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen