Kahlschlag bei Mitarbeitern
Teuerung, Asia-Importe: Deswegen verlieren Tausende Job
Eine Wirtschaftssparte wird drastisch reduziert. In den nächsten sechs Jahren werden 11.000 Jobs gestrichen oder ausgelagert.
Deutschlands größte Stahlfirma Thyssenkrupp Steel Europe will in den kommenden Jahren mehrere Tausend Stellen abbauen. Die Zahl der Arbeitsplätze soll innerhalb von sechs Jahren von derzeit 27.000 auf 16.000 schrumpfen, teilte das Unternehmen mit. Der Industrieriese leidet vor allem unter asiatischen Billigimporten, hohe Kosten und der sinkenden Nachfrage.
Demnach sollen etwa 5.000 Stellen bis Ende 2030 durch "Anpassungen in Produktion und Verwaltung" abgebaut werden. 6.000 weitere Stellen sollen durch Ausgliederungen auf externe Dienstleister oder Geschäftsverkäufe ausgelagert werden. Dies gehöre zu wesentlichen Eckpunkten für ein industrielles Zukunftskonzept.
Stahl-Nachfrage im Abwärtstrend
Stahl wird immer weniger nachgefragt, darauf reagiert der Industriekonzern jetzt. In Zukunft sollen nicht mehr 11,5 Mio. Tonnen, sondern nur noch 8,7 bis 9,0 Mio. Tonnen Stahl jährlich produziert werden. Die Zahl orientiere sich an der Versandmenge des letzten Geschäftsjahres.
Man wolle für möglichst viele Beschäftigte langfristige Perspektiven schaffen, sagt Thyssenkrupps Stahlchef Dennis Grimm (45). Deshalb müsse man sich an die veränderten Marktbedingungen anpassen.
Asiatische Billigimporte schmerzen
Deutschlands größte Stahlfirma ist schon lange unter Druck, Billigimporte aus Asien, hohe Kosten und eine schwache Nachfrage haben zu verlustreichen Geschäften geführt. Für den Klimaschutz sind zudem Mega-Investitionen nötig, um die CO2-Bilanz der energieintensiven Stahlproduktion zu verbessern. In Zukunft will die Firma mit Wasserstoff "Grünstahl" produzieren. Trotz einer zwei Milliarden-Spritze oder öffentlichen Hand ist das Vorhaben für Thyssenkrupp Steel eine teure Sache.
Man führe "konstruktive Gespräche", "um die Wirtschaftlichkeit dieses großen Investitionsprojekts unter den sich schnell verändernden Rahmenbedingungen sicherzustellen", hieß es von Thyssenkrupp.
Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Für eine kontroverse Debatte sorgt auch die Geschichte "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.
Auf den Punkt gebracht
- Thyssenkrupp Steel Europe plant, in den nächsten sechs Jahren 11.000 Arbeitsplätze abzubauen oder auszulagern, um auf asiatische Billigimporte, hohe Kosten und sinkende Nachfrage zu reagieren.
- Das Unternehmen will die Stahlproduktion reduzieren und in Zukunft auf Wasserstoff setzen, um "Grünstahl" zu produzieren, was jedoch trotz staatlicher Unterstützung hohe Investitionen erfordert.