Wintersport
Tests bei Olympia: Ski-Boss fürchtet Manipulationen
In gerade einmal vier Wochen starten die Olympischen Winterspiele in Peking. Für DSV-Direktor Wolfgang Maier aktuell undenkbar.
Die Quarantäne-Maßnahmen werden beim Sport-Großevent besonders streng sein. Es gibt tägliche Tests. Welche Teststrategie China dabei verfolgt, ist allerdings nicht bekannt. Zum Ärger des deutschen Alpin-Direktors.
"Ich sehe die gesamte Situation als sehr problematisch an. Unter den gegebenen Umständen ist es meiner Meinung nach kaum zu verantworten, Aktive und Trainer dort hinzuschicken", erklärte Maier gegenüber "SID".
Maier warnt vor Manipulationen
Der 60-Jährige habe bereits vor Monaten klare Regeln gefordert. Es müsse eindeutig festgeschrieben sein, ab welchem CT-Wert ein Corona-Test als positiv gilt. Doch dies wurde von den Organisatoren bisher nicht bekannt gegeben. "Da ist Manipulation Tür und Tor geöffnet. Du kannst jeden aus dem Verkehr ziehen, der dir irgenwie im Weg steht. Wir haben keinen Schutz für die Athleten und sind dort quasi einer Willkür ausgesetzt", kritisierte der deutsche Ski-Boss.
Zuletzt fehlten im Damen-Weltcup etwa Mikaela Shiffrin, Lara Gut-Behrami oder Österreichs Top-Technikerin Katharina Liensberger nach positiven Tests. Ein positiv gewerteter Abstrich könnte also den Olympia-Traum zum Platzen bringen. "Die Athleten leben jeden Tag mit der psychologischen Belastung: Morgen kann ich raus sein", so Maier weiter.
Maier vermisst "olympische Idee"
Die Kritik des 60-Jährigen geht allerdings noch weiter. "Wo bleibt in China die eigentlich grandiose olympische Idee der Zusammenkunft der Jugend der Welt und der gemeinsamen Werte, wenn die Leute außerhalb der Sportstätten keinen kulturellen Austausch mehr haben und innerhalb von 48 Stunden nach Beendigung ihres Wettkampfs das Land verlassen müssen", fragte Maier, der auch das starre Festhalten des IOC am Austragungstermin (4. bis 20. Februar) nicht nachvollziehen kann.
Zuletzt äußerte auch FIS-Renndirektor Markus Waldner bereits Bedenken angesichts der bevorstehenden Omikron-Welle. Schon im Klassiker-Jänner mit Rennen in Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming könnten immer wieder Ski-Stars nach Positiv-Tests ausfallen.