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Mit dem Jeep Compass in die richtige Richtung
Die 2. Generation des Jeep Compass punktet mit zwei Dingen: Er lenkt sich fantastisch und hat eine tolle Straßenlage. Auch der riesige Touchscreen und der Motor gefallen.
Das Wort "Geländewagen" war hierzulande lange synonym mit dem Wort "Jeep". Schließlich geht die Fahrzeugklasse auf das gleichnamige US-Militärfahrzeug aus dem zweiten Weltkrieg zurück. Doch heutzutage gibt es SUV – die mehr oder weniger geländetauglich sind – wie Sand am Meer.
Der Jeep Compass schlägt sich hier aber weiterhin als starker Allrounder mit Allradantrieb und Fahrmodi für verschiedene Untergründe wie Schlamm oder Sand. Okay, Sand treffen wir hierzulande eher selten an, dafür aber Schnee. Doch die meiste Zeit wird der Jeep Compass sowieso auf Asphalt bewegt. Und das geht richtig gut.
Wir fuhren die zweithöchste Ausführung Limited, die so ziemlich alle Annehmlichkeiten an Assistenten und Ausstattungen beinhaltet, die es gibt. Dazu ein 140 PS starker, 2 Liter großer Turbodiesel mit 350 Nm Drehmoment und 9-Gang-Automatik. Zusammen mit einigen Sonderausstattungen (Leder, Parkpaket, Premiumpaket) kommt unser Compass auf 47.500 Euro. Der Einstiegspreis liegt übrigens bei 27.490 Euro für einen 1,4 Liter großen 140-PS-Benziner mit Vorderradantrieb.
Guter Motor
Ja, wir haben uns zunächst auch ein bisschen gewundert, ob 140 PS für ein rund 1,8 Tonnen schweres und bulliges Fahrzeug mit mehr als 1,6 Meter Höhe reicht. Aber wir haben uns zu Unrecht gewundert. Der Motor – ein Multijet II, um genau zu sein, also ein Turbodiesel mit Direkteinspritzung von Konzernmutter Fiat-Chrysler Automobiles – geht erstaunlich gut. Das freut uns angesichts der in Österreich doch eher exorbitanten motorbezogenen Steuer. Wir waren zwar nicht vollbeladen unterwegs (aber wie oft ist man das schon?), können jedoch auch bergauf auf der Autobahn nicht klagen.
Dazu kommt, dass sich der Compass wirklich toll lenkt. In den Kurven liegt er nicht nur für ein SUV sehr gut; auch das Lenkrad hat die perfekte Mischung aus angenehmer Leichtgängigkeit und dem Gefühl, das man hier ein ausgewachsenes Auto in der Hand hält. Man fühlt sich sehr sicher und hat den Wagen stets unter Kontrolle.
Bequem auf allen Plätzen
Außerdem ist der Compass noch richtig bequem. Auch die Beinfreiheit auf der Rückbank ist toll. Komfort im Innenraum, das können die Amerikaner. Dazu passt auch der 8,4 Zoll große Touchscreen, der eine Menge Platz für Funktionen und Informationen bietet, und der sich so sehr gut bedienen lässt.
Seltsamerweise haben die Designer aber auf ein wichtiges Element im Innenraum vergessen: Eine vernünftige Handyablage. Zwar gibt es einen Schlitz unterhalb des USB-Anschlusses, in den man theoretisch ein Handy stecken könnte. Aber es ist weder tief genug noch besonders breit – unser Huawei P20 Lite passt gerade mal so hinein und ist bei weitem nicht das größte Handy am Markt.
Eine sanfte Kurve, und das Handy liegt am Boden. Also bleibt als Notlösung nur einer der beiden Becherhalter in der Mittelkonsole. Hat der Beifahrer auch ein Getränk, dann muss man sich entscheiden – Handy hier und Getränk in den Halter in der Tür, der nicht so bequem zu erreichen ist, oder umgekehrt?
Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den wir wirklich haben. Ansonsten hat uns der Jeep Compass auf ganzer Linie überzeugt.