Life
Lexus LC500: Eine Schönheit zum Verlieben
Mit dem LC500 ist den Designern von Lexus ein wahres Meisterstück gelungen. Und entsprechend elegant gleitet er über die Straßen.
"Ist der geil!" sagt Roscoe, unser Vorwäscher an der Waschstraße, und schüttelt ungläubig den Kopf. "Darf ich ein Foto machen?" möchte ein ungarischer Passant wissen, als wir unsere Bilder anfertigen. Ein anderer junger Mann fragt gar nicht erst und knipst wild mit dem Handy drauf los.
Und sie alle sind nicht alleine in ihrer Bewunderung: Der Lexus LC500 hat einige Designpreise gewonnen und auch wir können uns nicht an ihm satt sehen: Breit und bullig, trotzdem flach und sportlich. Der Kühlergrill mit seinen Waben in Form eines Stundenglases. Die Lufteinlässe unter den dreieckigen LED-Scheinwerfern und das hakenförmige Standlicht. Die Wespentaille, die das Heck noch breiter wirken lässt mit einem zweiten Paar Lufteinlässe. Der dezente Spoiler, der auf Knopfdruck ausfährt. Die LED-Rückleuchten mit ihren seitlich tiefgezogenen Chromteilen. Die versenkbaren Türgriffe. Und dazu noch diese Farbe. Und haben wir schon die Wespentaille erwähnt?
Hybrid oder V8?
Aber natürlich sind es die inneren Werte, die wirklich zählen. Wir fuhren den LC500h, also die Hybrid-Version. In ihr arbeiten ein 3,5 Liter großer V6-Benziner mit 299 PS und 350 Nm Drehmoment sowie ein Elektromotor mit umgerechnet 180 PS und 300 Nm. Zusammen kommen sie auf eine Systemleistung von 359 PS. Dazu gibt es ein CVT-Getriebe, das im manuellen Modus 10 Gänge simuliert, und natürlich Heckantrieb. Dank des Pakets "Sport+" und einigen Extras kommt unser Wagen so auf knapp über 120.000 Euro (Einstiegspreis 105.900 Euro).
Wer übrigens auf elektrische Antriebshilfe verzichten will, bekommt beim reinen Benziner einen 464 PS starken, 5 Liter großen V8-Motor mit echter 10-Gang-Automatik. Und das macht sicher noch mehr Spaß, vor allem was den Sound betrifft.
Wir hätten uns im oberen Bereich nämlich einen fetteren Klang gewünscht. Denn sowohl der Elektromotor als auch das CVT-Getriebe werden eher schrill, wenn man es richtig sportlich angeht. Das ist gewöhnungsbedürftig aber ja auch aus dem Motorsport bekannt, wo Hybridantriebe teilweise Einzug gehalten haben.
Spaßig aber nicht stressig
Im Paket "Sport+" ist übrigens eine Vierradlenkung dabei. So braucht man nur relativ geringe Lenkeinschläge und in Verbindung mit dem Hinterradantrieb macht Kurvenfahren richtig Spaß. Doch der LC500h ist kein Draufgänger: Er ist wunderbar gefedert und so gleitet man entspannt über den Asphalt. Wir sitzen auch richtig bequem auf den Alcantara-Sitzen, was bei einem so flachen Wagen keine Selbstverständlichkeit ist.
Wie es sich im technikverliebten Japan gehört, ist der Innenraum mit vielen Schaltern gespickt. Mit sehr vielen. Vielleicht sogar zu vielen, denn das alles lenkt ein bisschen vom äußerst eleganten Interieur ab. Warum man etwa die Sendersuche oder die Titelauswahl sowohl am Lenkrad als auch auf der Mittelkonsole (und natürlich über das Infotainment-System) vornehmen kann, ist nicht ganz schlüssig.
Etwas seltsam wirken auch die beiden Schalter für die Einstellung der Fahrmodi: Einerseits, wieso gibt es überhaupt zwei dafür, und andrerseits, wieso sind die links und rechts am Gehäuse des Kombiinstruments angebracht? Das erinnert an einen Jungstier, der noch ganz kleine Hörner hat.
Gute Bedienung
Der LC500 hat im Gegensatz zu anderen Lexus-Modellen ein Touchpad und keine Maus/Joystick-Kombination zur Bedienung des 10,25 Zoll großen Infotainment-Displays. Das funktioniert besser und angenehmer, und die große Anzeige lässt sich natürlich teilen. So können wir etwa das grafisch sehr ansprechende Navi stets anlassen und gleichzeitig andere Dinge steuern (wie etwa unsere Lieblingsfunktionen bei winterlichen Temperaturen: die Sitz- und Lenkradheizung).
Es gibt natürlich noch eine sehr lange Liste an anderen Features, die unser LC500 bietet: Ein (optionales) Head-up Display, ein adaptiver Tempomat, ein Spurhalteassistent, automatisch abblendende Außenspiegel, eine Rückfahrkamera und und und.
Aber das wichtigste bleibt bei so einem Auto der emotionale Faktor. Und der ist beim LC500 verdammt hoch.