Überraschungs-Urteil

Tennis-Rivale über Sinners Doping-Sperre: "Seltsam"

Tennis-Star Jannik Sinner einigte sich mit der WAD Auf eine dreimonatige Dopingsperre. Für Konkurrent Alexander Zverev "seltsam".
Sport Heute
18.02.2025, 09:47

Entweder habe man sich "nichts zuschulden kommen lassen, dann sollte man überhaupt nicht gesperrt werden", sagte Zverev bei einer Pressekonferenz am Rande des ATP-Turniers in Rio de Janeiro. "Aber wenn man sich etwas zuschulden kommen lässt, dann sind drei Monate für die Einnahme von Steroiden keine Sperre, oder?", meinte Zverev weiter. Der Deutsche hatte im Jänner das Finale der Australian Open gegen Sinner, die Nummer eins im Tennissport, verloren.

Sinner hatte zuletzt überraschend mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) einen Vergleich geschlossen und einer dreimonatigen Sperre zugestimmt. Der Italiener darf bis zum 4. Mai nicht bei Turnieren antreten, verpasst aber kein Grand-Slam-Turnier. Die Sperre geht rechtzeitig vor den French Open wieder zu Ende.

"Irgendwie seltsam"

"Wenn es nicht sein Fehler war, dann sollte er keine dreimonatige Sperre bekommen", sagte Zverev. "Aber wenn es seine Schuld ist, dann ja. Das ist irgendwie seltsam, der ganze Prozess, die ganze Situation, die es seit fast einem Jahr gibt, das ist einfach seltsam", unterstrich der 27-Jährige. Andere Tennisstars wie Stan Wawrinka oder Nick Kyrgios hatten bereits mit deutlicher Kritik reagiert.

Sinner war im März 2024 zweimal positiv auf Clostebol getestet worden – ein anaboles Steroid. Die zuständige International Tennis Integrity Agency (ITIA) akzeptierte seine Argumentation, dass das Steroid unabsichtlich bei einer Behandlung durch einen Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Dieser habe eine Schnittwunde am Finger zuvor mit einer Salbe behandelt, den Südtiroler so kontaminiert. Die WADA hatte ursprünglich eine Sperre von ein bis zwei Jahren erreichen wollen, stellte aber jetzt fest, dass Sinner "nicht die Absicht hatte, zu betrügen".

Zverev sieht in Sinners Sperre zugleich eine Chance, seinem Ziel, erstmals zur Nummer eins der Tenniswelt aufzusteigen, näherzukommen. "Wenn man drei Monate lang keine Punkte machen kann, ist es mathematisch gesehen einfacher. Das ist logisch", sagte der 27-Jährige. Sinner werde zwar bei den French Open (25. Mai bis 8. Juni) wieder dabei sein, "sodass sich nicht wirklich viel ändert. Aber natürlich sehen wir beide, Carlos (Alcaraz, Anm. d. Red) und ich, jetzt unsere Chance, den Rückstand aufzuholen".

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