Missbrauch-Skandal
Teichtmeister vor Gericht – jetzt klagt ihn der Ex-Chef
Abgesagte Vorstellungen und Rechtsanwaltskosten: Der tief gefallene TV-Star wird nun von seinem früheren Arbeitgeber am Wiener Ring verklagt.
Im Herbst wurde TV- und Theater-Darsteller Florian Teichtmeister rechtskräftig zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt. Der 45-Jährige musste sich wegen Besitzes und Herstellung von zehntausenden Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen vor dem Straflandesgericht Wien verantworten. Er sei pädophil, habe in der Corona-Zeit täglich drei Gramm Koks geschnupft, erklärte der arbeitslose Mime bei seinem Prozess im Herbst.
Der Fall Teichtmeister
Der Ex-TV-Star wurde wegen Besitzes und Herstellung pädophiler Inhalte verurteilt.
Theater fordert 100.000 Euro
Nun gab es am Montag (22.4.) für den gefallenen Star einen neuen Auftritt – wieder auf der Gerichtsbühne, diesmal aber am Arbeitsgericht. Und es könnte teuer für ihn werden: Denn durch den Missbrauchs-Skandal entging seinem ehemaligen Arbeitgeber viel Geld. Veranstaltungen mussten abgesagt, Programme neu gedruckt werden. Dazu kam ein enormer Image-Schaden und Zigtausende Euro an Rechtsanwaltskosten. Insgesamt fordert das Burgtheater von seinem ehemaligen Darsteller nun 100.000 Euro.
Vorwurf: Gewalt gegen Ex-Partnerin
Punkt 9 Uhr nahm Teichtmeister nun im schmucklosen Verhandlungssaal am Wiener Arbeits- und Sozialgericht Platz. Schon vor Auffliegen des Kindermissbrauchs-Skandals wurde gegen Teichtmeister ermittelt. Der Mime soll gegenüber seiner Ex-Partnerin gewalttätig gewesen sein. Doch das Burgtheater spielte heile Welt, Teichtmeister gab weiter seine Rollen zum Besten. Das renommierte Theater "sei blauäugig" gewesen und habe sich von dem Darsteller blenden lassen. "Er hat uns gesagt, dass er seine ehemalige Lebensgefährtin klagen wird", meinte ein Vertreter des Theaters laut "Krone"-Bericht vor Gericht.
Strenge Auflagen für Darsteller
Bei einer Hausdurchsuchung waren bei dem Mimen 58.000 abstoßende Missbrauchs-Bilder auf verschiedenen Speichermedien gefunden worden. Dazu auch noch eine größere Menge Kokain. Teichtmeister wurden strenge Auflagen für seine bedingte Strafe auferlegt. So muss er eine Psychotherapie in Anspruch nehmen, dazu eine psychologische Behandlung und Bewährungshilfe. Er muss regelmäßig beweisen, dass er keinen Alkohol und keine Drogen zu sich nimmt. Auf der Burgtheater-Homepage ist Teichtmeister übrigens noch immer zu finden– wenn auch mit einem Statement des Theaters zu den Vorfällen.