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Teenie bekommt trotz Maske Corona-Strafe fürs Spazieren
Obwohl ein 16-Jähriger am Samstag beim Spazieren in der City eine FFP2-Maske trug, musste er 90 Euro Strafe zahlen.
Um die Einhaltung der Corona-Maßnahmen zu kontrollieren, ist die Wiener Polizei derzeit offenbar angehalten, an belebten Plätzen punktuell verstärkt zu kontrollieren. Besonders bei schönem Wetter ist die Durchsetzung der vom Gesundheitsministerium erlassenen Verordnung nicht immer einfach. So gab es auch Jugendliche – das zumindest berichtet ein junger Lehrer, der sich auf der Online-Plattform Twitter für einen ehemaligen Schüler einsetzt – die nun zur Kasse gebeten wurden. Der 16-jährige Alex (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) berichtete auf Social Media über die Corona-Strafe, die er am Samstag erhielt. Lehrer Matthias sah seinen Post und wandte sich für seinen Ex-Schützling an die Presse.
Teenies trugen FFP2-Masken im Freien, sollen trotzdem zahlen
Der 16-Jährige berichtet, er sei am Samstag mit Freunden in der Wiener City spazieren gewesen. Wie auch tausende andere Wiener wollten die jungen Männer den schönen Tag draußen genießen. Der harmlose Ausflug kostete die Schüler 90 Euro pro Kopf – eine saftige Strafe für einen 16-Jährigen.
Die Jungen gaben bei der Kontrolle an, enge Bezugspersonen zu sein – immerhin sähen sie sich jeden Tag in der Schule und seien beste Freunde. Das schien die Beamten nicht zu interessieren, genau so wenig wie die Tatsache, dass die Teenager freiwillig FFP2-Masken im Freien trugen. Die Jungen mussten sich ausweisen und kassierten eine Corona-Strafe von 90 Euro wegen Nicht-Einhalten des Mindestabstands.
"Teenager wurden fokussiert, für Wiener Schickeria wird ein Auge zugedrückt"
Der Ex-Lehrer der Teenies hat kein Verständnis für das Verhalten der Beamten: "Ich finde das völlig unverhältnismäßig. Die Jungs haben mir berichtet, dass nur Teenager kontrolliert wurden. Die Schickeria der Innenstadt war dort genau so unterwegs, die hat die Polizei aber nicht beachtet. 90 Euro sind ungefähr drei Monate Taschengeld für einen Jugendlichen. Das Strafmaß nicht gerechtfertigt", erzählt er im Gespräch mit "Heute".
Vor ungefähr einer Woche führte die Wiener Polizei in der Wiener City zwei Schwerpunktaktionen durch, weil vermehrte Ansammlungen von Jugendlichen in den Abendstunden für Ärger sorgten. Es hagelte Anzeigen, die Maßnahme dürfte erfolgreich gewesen sein. Scheinbar blieb sie den Beamten aber zu gut im Gedächtnis, wenn Tage später weiterhin gezielt Jugendliche aus dem Menschensee in der City gefischt und gestraft werden.