Wintersport
Ski-Stars rangeln um Schneeband – ÖSV muss flüchten
Schneemangel führt vor dem Weltcupstart zu absurden Bildern von den heimischen Gletschern. Die Teams kämpfen um Trainingszeiten im Pitztal.
Dünnes Schneeband auf grauem Geröll – die "Wintersaison" ist für die besten Skifahrer der Welt eröffnet. Rund zwei Wochen vor dem Saisonstart in Sölden trainieren die Weltcupteams in Österreich. Dabei kommt es zu bizarren Bildern.
Aufnahmen vom Pitztaler Gletscher zeigen aktuell ein dichtes Gedränge auf wenigen Metern Schnee. So gut wie alle Top-Nationen trainieren auf der künstlich präparierten Piste. Eng nebeneinander sind Slalom- und Riesenslalomkurse ausgeflaggt. Beim Lift kommt es zum Stau.
Die Live-Webcam zeigt die Ski-Dystopie deutlich: Ein aufgeschüttetes Schneeband, gefertigt aus den Reserven aus dem Vorjahr, liegt inmitten der grauen Felslandschaft. Vor der Liftanlage breiten Betreuer diverser Teams die Rennskier für die Athleten aus. Die warmen Temperaturen in Österreich setzen den Skigebieten zu – selbst auf den Gletschern ist an natürliches Skifahren nicht zu denken. Die Schneekanonen funktionieren bei rund zehn Grad untertags nicht.
ÖSV-Stars flüchten
Die ÖSV-Stars haben davon genug, ergreifen die Flucht. Manuel Feller und Co. weichen auf das Stilfser Joch aus. Neben dem Pitztal und dem Hintertuxer Gletscher ist das Stilfser Joch einer von nur drei Gebirgszügen, auf denen derzeit trainiert werden kann.
In Sölden laufen die Vorbereitungen auf das Weltcup-Opening auf Hochtouren. Hier ist das Pistenteam Sölden im Begriff, ein Weltcup-taugliches Schneeband zu präparieren, das jenem auf dem Pitztaler Gletscher ähnelt. Aufnahmen der künstlichen Strecke brachten dem Instagram-Auftritt des Skigebietes jüngst einen Shitstorm ein, worauf es Clips der Pistenarbeiten wieder vom Netz nahm.
In Zeiten des rasant voranschreitenden Klimawandels wird die Kritik an den frühen Ski-Rennen und dem Tourismus auf den schwindenden Gletschern immer lauter.