Coronavirus
Tausende Fluggäste mit gebrauchten Stäbchen getestet
Mitarbeiter eines indonesischen Pharma-Handels sollen tausende bereits gebrauchte Teststäbchen neu abgepackt und an einen Flughafen verkauft haben.
Dieser Betrugsfall ist nicht nur ekelhaft, sondern führt auch alle Corona-Maßnahmen ad absurdum! Auch schon unter den besten Bedingungen sind Nasenabstriche im Zuge von Corona-Tests für viele Menschen schon unangenehm genug. Zumindest kann man sich sicher sein, dass dabei die höchsten Hygienestandards eingehalten werden und jeder ein frisches Stäbchen in die Nase bekommt.
In Indonesien war das offenbar nicht der Fall – dank mehrerer Betrüger wurden die Nasenabstriche an tausenden Fluggäste am internationalen Flughafen Kuala Namu bei Medan mit bereits gebrauchten Stäbchen durchgeführt.
Als neu verkauft
Die "South China Morning Post" berichtet, dass Mitarbeiter und der Manager einer Pharma-Firma seit Dezember 2020 die benutzten Stäbchen aus dem Müll gerettet und auf dem Werksgelände gewaschen, verpackt und als neu wieder an den Airport verkauft haben.
9.000 Menschen sollen Opfer des unhygienischen Betrugs geworden sein. Zwei Menschenrechtsanwälte, die selbst unter den Betroffenen sind, wollen nun Klage einbringen und sammeln Beschwerden der übrigen Passagiere.
Wurden Getestete infiziert?
Das Motiv der Betrüger: Schnöder Mammon. Pro durchgeführten Test soll das Unternehmen umgerechnet 12 Euro bezahlt bekommen haben. Durch das "Recycling" der Stäbchen konnte es noch einmal ordentlich Geld einsparen. Rund 100.000 Euro soll die Schadenssumme ausmachen.
Auch die ermittelnden Behörden stehen nun vor einer Mammutaufgabe. Sie müssen überprüfen, ob durch die Stäbchen womöglich Fluggäste mit dem Coronavirus angesteckt worden sind. In Indonesien infizieren sich aktuell jeden Tag mehr als 4.300 Menschen.