Politik
Tausende Österreicher wegen Ukraine-Krieg in Kurzarbeit
Letzte Woche wurden 4.312 Menschen neu zur Kurzarbeit vorangemeldet, zur Integration von Ukrainern die AMS-Mittel um 20 Mio. Euro aufgestockt.
Zum Wochenstart präsentierte Arbeitsminister Martin Kocher traditionsgemäß Zahlen zum österreichischen Arbeitsmarkt. Aktuell sind 322.883 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein leichter Rückgang von 819 Personen.
Mitte April 2021, als der Ost-Lockdown in einem der drei davon betroffenen Bundesländer endete, lag die österreichweite Arbeitslosigkeit um 115.626 Personen höher als derzeit. Im April 2020 waren es sogar 256.889, 2019, also vor Corona, auch immerhin noch 32.473 mehr.
"Für gewöhnlich sinkt die Arbeitslosigkeit saisonal-bedingt bis zum Sommer weiter. Die Ausgangslage am Arbeitsmarkt dieses Jahr ist aufgrund der vielen gemeldeten offenen Stellen gut. Ob sich aber der saisonale Trend auch heuer fortsetzt, hängt stark von der weiteren Entwicklung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ab und kann derzeit nicht seriös prognostiziert werden", so Kocher.
Kurzarbeit wegen Ukraine-Krieg
Scheint die Corona-Pandemie nun, mit steigenden Temperaturen und fallen Zahlen, abermals fast überwunden, steht die nächste Krise vor der Haustür. Der Krieg in der Ukraine sorgt seit Monaten für Lieferengpässe in zahlreichen Branchen und rasant steigende Preise bei Sprit, Energie und Lebensmitteln.
Zur Kurzarbeit sind diese Woche 46.989 Personen vorangemeldet. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Anstieg um 4.312 Personen bei den Voranmeldungen zur Kurzarbeit. "Grund dafür sind großteils die kriegsbedingten Lieferengpässe. Der Anstieg ist derzeit jedoch noch moderat", so Arbeitsminister Martin Kocher.
20 Millionen für's AMS
Der Krieg war es ebenfalls, der zigtausende Menschen zur Flucht zwang. Um sie in den österreichischen Arbeitsmarkt zu integrieren, wurden dem AMS zusätzliche Mittel für Fördermaßnahmen wie Kompetenzchecks und Deutschkurse bereitgestellt. Dieses Förderbudget des AMS wurde nun um 20 Millionen Euro aufgestockt.
"Damit stellen wir sicher, dass das AMS als zentrale Drehscheibe für die Arbeitsmarktintegration von vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainern für die nächsten Wochen auch finanziell gut gerüstet ist", zeigt sich Arbeitsminister Martin Kocher erfreut über den am Dienstag im AMS-Verwaltungsrat einstimmig gefassten Beschluss zur Budgeterhöhung.
Das Personal wird darüber hinaus um 20 Mitarbeitende erhöht. Damit "ermöglichen wir, dass die zusätzlichen Aufgaben gut bewältigt werden können und mehr Zeit für die Beratung der einzelnen Kundinnen und Kunden zur Verfügung steht." Derzeit sind 1.631 ukrainische Flüchtlinge beim AMS registriert.