"Winnetou-Wiese"

Tausende fordern Gedenkstätte auf ehemaligen KZ-Gründen

In Leobersdorf soll auf dem Areal des ehemaligen KZ Hirtenberg ein Gewerbepark entstehen. Eine Petition will da nun verhindern.

Sarah Marie Piskur
Tausende fordern Gedenkstätte auf ehemaligen KZ-Gründen
Gegen den Bau eines Gewerbeparks auf den ehemaligen KZ-Gründen in Leobersdorf, unterschrieben tausende Menschen eine Petition
WZ, iStock, "Heute"-Collage

Die sogenannte "Winnetou-Wiese" in Leobersdorf sorgt weiter für Diskussionen. Laut einem Bericht von "WZ" und "Falter" soll der Bürgermeister der Gemeinde mit dem Verkauf und den Umwidmungen der Grundstücke viel Geld gemacht haben – "Heute" berichtete.

Der Umstrittene Immo-Deal sorgte aber insbesondere wegen der Geschichte des Areals für Schlagzeilen. Denn dort, wo nun ein Gewerbepark entstehen soll, befand sich zum Ende des 2. Weltkriegs, ein Außenlager des KZ Mauthausen. Am Gelände des KZ Hirtenberg soll sich das zweitgrößte Frauen-Konzentrationslager Österreichs befunden haben.

Petition fordert Baustopp

Dass das Areal einfach umgewidmet werden konnte, lag vor allem daran, dass die Winnetou-Wiese nicht unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die vorhandenen Überreste seien "zu wenig" im Vergleich mit anderen NS-Verbrechensorten, um den Denkmalschutz zu begründen.

Orte des Gedenkens sind wichtig, um wenigstens ein Stück der Würde der dort Gequälten und Getöteten zu bewahren
Für eine Gedenkstätte beim Frauen-KZ Leobersdorf
Petition gegen den Bau eines Gewerbeparks

In einer Petition wenden sich tausende Menschen nun an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und fordern ihn auf, dabei zu helfen, "den ausgerechnet auf dieser Wiese geplanten Bau eines Gewerbeparks zu stoppen" und die Errichtung einer Gedenkstätte zu unterstützen.

#NieWieder

Die von Daniel Landau gestartete Petition erreichte innerhalb weniger Tage die 10.000 Unterschriften Marke. Rund die Hälfte kam in den vergangenen 24 Stunden hinzu und die Zahl steigt stetig.

Warum es wichtig sei, diesen Ort zu bewahren? In der Erklärung dazu heißt es: "Es ist untragbar, nun auch noch dazu wissentlich, insbesondere diese ganz besonderen baulichen Reste zerstören zu wollen. Orte des Gedenkens sind wichtig, um wenigstens ein Stück der Würde der dort Gequälten und Getöteten zu bewahren, um aus der Geschichte zu lernen, und auch, um mit diesen Orten das so wichtige Erinnern um ein #NieWieder zu erhalten."

Landau betont gegenüber "Heute" aber noch weitere Gründe. Einerseits gäbe es zu wenige, nicht-jüdische Erinnerungsstätten an die Schrecken der NS-Zeit. "Diese Erinnerungsstätten braucht es aber ebenso, wie jüdische Erinnerungsstätten".

Im KZ Hirtenberg, wurden vor allem Frauen zur Arbeit in der NS-Rüstungsindustrie gezwungen, die in der Sowjetunion, Polen und Italien verschleppt und nach Österreich gebracht wurden. Zudem wäre es wichtig, auch in der Nähe von Wien einen Ort der Erinnerung zu haben, "den unsere Kinder und weitere Generationen besuchen können", so Landau.

Die Petition wurde vergangene Woche auf "Aufstehn.at" veröffentlicht und kann HIER eingesehen werden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Leobersdorf soll auf dem Gelände des ehemaligen KZ Hirtenberg ein Gewerbepark entstehen, was zu heftigen Diskussionen und einer Petition geführt hat, die den Baustopp und die Errichtung einer Gedenkstätte fordert.
    • Die Petition, die innerhalb weniger Tage 10.000 Unterschriften erreichte, betont die Bedeutung des Erhalts solcher historischen Orte, um die Würde der Opfer zu bewahren und aus der Geschichte zu lernen.
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