Politik
Tausende Euro – so viel Geld "schenkt" dir Regierung
Ein Mega-Entlastungspaket samt Aus für die Kalte Progression soll den Österreichern durch die Teuerungskrise helfen. Jedem bleiben Tausende Euro mehr.
28 Milliarden Euro lässt sich die Regierung das Mega-Hilfspaket gegen die Teuerung kosten. Jeder und jede Österreicher/in sollen im Oktober 500 Euro direkt aufs Konto überwiesen bekommen, weitere 300 Euro gibt es für Arbeitslose und Mindestpensionisten. Familien bekommen schon im August eine 180-Euro-Einmalzahlungen und profitieren von einem Vorziehen der Erhöhung des Familienbonus.
Als "historischen Schritt" und "gewaltigen Wurf" bezeichnet die Regierung auch die am Dienstag angesagte Abschaffung der Kalten Progression. "Damit schaffen wir einen echten, nachhaltigen Systemwechsel zugunsten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler", betonte Finanzminister Magnus Brunner (VP).
Die Kalte Progression hat – stark vereinfacht erklärt – den Effekt, dass man sich trotz Gehaltserhöhung weniger leisten kann, weil das höhere Gehalt in eine höhere Steuerstufe fällt. Brunner: "Arbeitnehmer sollen von der hohen Inflation nicht bestraft werden, ihnen bleibt mehr netto vom Brutto-Lohn." Doch wie viel bleibt wirklich über?
Die Regierung rechnet das in drei Beispielen anhand einer jungen Familie, eines Pensionisten-Paares und einer Alleinerzieherin vor:
8.120 Euro für vierköpfige Familie
Beispiel 1: Ein Ehepaar – beide Vollzeit berufstätig – mit zwei Kindern soll durch das Entlastungspaket und die vielen Soforthilfen alleine im heurigen Jahr 2022 mehrere Tausend Euro mehr im Geldbörserl haben, bis 2026 steigt der Einspar-Betrag sogar auf das fast Dreifache:
So soll "Maximilian" (1.500 Euro brutto Monatseinkommen) durch Steuerentlastung, darunter den Familienbonus und Absetzbetrag, 625 Euro sparen, obendrauf gibt's dann noch die jeweils 250 Euro aus Klimabonus und Geld-zurück-Bonus. Macht 1.125 Euro.
Ehefrau "Susanne" (2.500 Euro brutto) bekommt durch die Steuerentlastung 380 Euro, die persönlichen 250er-Boni, sowie dazu noch die selben Boni in halber Höhe für die beiden Kinder und die Einmalzahlung der Familienbeihilfe in Höhe von 360 Euro (180 Euro pro Kind). Macht 1.740 Euro.
In Summe also 2.865 Euro alleine aus den versprochenen Soforthilfen. Dazu kommt dann noch die Ersparnis aus der Abschaffung der Kalten Progression und Valorisierung der Sozialleistungen über die nächsten vier Jahre bis 2026:
Für "Maximilian" errechnet das Finanzministerium ein Mehr an Netto-Gehalt von 1.543 Euro, bei der besserverdienenden "Susanne" sind es 2.297 Euro beim Gehalt und 1.415 Euro durch den Ausgleich der kalten Progression bei der Familienbeihilfe. Zusammen sollen sie so weitere 5.255 Euro einsparen können.
4.108 Euro für Pensionisten-Paar
Im zweiten Beispiel geht es um ein Pensionisten-Paar aus Villach. Er, "Jörg", bezieht 1.300 Euro Bruttopension, sie, "Katharina", 1.100 Euro.
Während der Ex-Vollzeitbeschäftigte mit Absetzbetrag und den 250-Euro-Boni einen glatten 1.000er extra cashen soll, sind es bei seiner Frau aufgrund der geringeren Pension nur 726 Euro. In Summe kommen beide damit auf 1.726 Euro errechnete Ersparnis.
Aus dem Topf der abgeschafften Kalten Progression sollen den beiden Senioren weitere 2.382 Euro (je 1.191 Euro) erwachsen.
2.860 Euro für Alleinerzieherin aus Wien
Das dritte Beispiel dreht sich um "Lena", eine Alleinerzieherin mit vierjährigem Kind aus Wien, die mit einem Teilzeitjob 800 Euro brutto verdient und eine Aufstockung auf die Mindestsicherungsgrenze erhält.
Sie erhält zusätzlich zu Klima- und Geld-zurück-Bonus für sich und ihr Kind eine Steuerentlastung von 252 Euro, spart durch die Aufstockung des Kindermehrbetrags 200 Euro und kassiert die 180 Euro aus der Einmalzahlung der Familienbeihilfe sowie die Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro für vulnerable Gruppen. Macht eine Entlastung von 1.682 Euro im Jahr 2022.
"Lena" sollen durch das Aus der Kalten Progression bis 2026 weitere 1.177 Euro – 470 Euro aus dem Steuerausgleich, 707 Euro bei der Familienbeihilfe – über bleiben.