Coronavirus

Tausende Balkan-Fälle eingeschleppt – die Reise-Zahlen

Die Omikron-Welle wird in Österreich durch Hunderte Corona-Fälle von Einreisenden verschärft. Besonders mit Balkan-Bezug explodieren die Infektionen.

Rene Findenig
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Eine Impfstation in einem Einkaufszentrum in Sarajevo – bei Reiserückkehrern explodieren die Fälle.
Eine Impfstation in einem Einkaufszentrum in Sarajevo – bei Reiserückkehrern explodieren die Fälle.
Nedim Grabovica Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Die österreichischen Behörden haben zum Jahrenbeginn wieder die Corona-Fälle mit Reisebezug erhoben. Bemerkenswert: In der Kalenderwoche 1 2022 nach Weihnachten und Silvester zeigte bereits eine Corona-Explosion bei Reiserückkehrern nach Österreich an: Von Kalenderwoche 52 mit 1.771 Corona-Fällen mit Reisebezug stieg die Zahl in der ersten Kalenderwoche auf 4.917, fast eine Verdreifachung. Hoch blieb sie auch in Kalenderwoche 2 mit 4.278 neuen Coronafällen.

Dabei zeigt sich, dass es einen starken Balkan-Bezug bei den Fällen gibt. Weitab stärkstes Land ist Bosnien mit 1.611 Fällen (+822 Fälle im Vergleich mit Kalenderwoche 1) innerhalb nur einer Woche, dahinter folgen Serbien mit 959 Fällen (+540 Fälle) und Ungarn mit 748 Fällen (+121 Fälle).  Für ebenfalls starke Zuwächse sorgen Infizierte aus der Türkei mit +147 Fällen auf 403, Rumänien mit +161 Fällen auf 295 und Kroatien mit +180 Fällen auf 579. Auch bei Fällen aus Deutschland gibt es 594.

Neue Corona-Regeln ab 1. Februar 2022

Die Bundesregierung will mit neuen Corona-Regeln dieser Entwicklung entgegen wirken. Mit 1. Februar 2022 ändert sich deshalb die Gültigkeitsdauer der Impfzertifikate in Österreich im Grünen Pass. Die erste Impfserie – bestehend aus zwei Impfungen oder eine Genesung plus einer Impfung – ist dann nur noch 180 Tage gültig. Das Impfzertifikat für die Booster-Impfung – bestehend aus drei Impfungen oder einer Genesung plus zwei Impfungen) bleibt weiterhin 270 Tage gültig.

Auch für die Einreise nach Österreich sind Impfzertifikate oder andere Impfnachweise weiter 270 Tage lang gültig. Eine neue Einreiseregel gibt es aber seit Montag: Nun dürfen Geboosterte auch ohne Coronatest nach Österreich einreisen, und das, egal aus welchem Land der Welt sie kommen. Insgesamt 14 Omikron-Vorreiterstaaten werden von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen, darunter Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Großbritannien sowie zehn Länder im Süden Afrikas. Für Drittgeimpfte gibt es damit keinerlei weitere Einreiseauflagen mehr, wenn sie nach Österreich wollen.

Vom "2G+"-Einreiseregime betroffen

Die bisherigen Virusvariantenländer sind damit ab Montag vom "2G+"-Einreiseregime betroffen – nach Österreich darf nur, wer entweder geimpft oder genesen ist und zusätzlich einen negativen PCR-Test vorweist. Einen Test brauchen dagegen Geboosterte, also dreifach geimpfte Personen, nicht mehr.

Bisher hatte die Regelung vorgesehen, dass aus Virusvariantengebieten nur Personen nach Österreich einreisen durften, die dreifach geimpft sind und einen maximal 48 Stunden alten, negativen PCR-Test vorweisen konnten. Die Einreiseverordnung selbst, die bisher bis zum 31. Jänner 2022 befristet war, wird durch die neue Verordnung zusätzlich um einen weiteren Monat bis Ende Februar 2022 verlängert.

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    (v.l.) Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl während der Debatte zum Impfpflicht-Beschluss im Nationalrat am 20. Jänner 2022.
    (v.l.) Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl während der Debatte zum Impfpflicht-Beschluss im Nationalrat am 20. Jänner 2022.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com